Venom Prison
"Wir brauchen Feuer!"

Interview

Die neue Nachwuchshoffnung im Death Metal, VENOM PRISON aus Wales,  veröffentlichte vor kurzem mit „Erebos“ ihr neues Album. Gitarrist und Hauptsongwriter Ash Gray spricht mit uns über die Verbindung zu griechischer Mythologie, die Hardcore-Wurzeln der Band, wie die erste Performance auf dem Bloodstock 2021 sehr „feurig“ gewesen ist und vieles mehr! Viel Spaß mit dem ersten Teil aus dem XXL-Interview! Aufgrund von so viel Material wurde entschieden, das Interview in zwei Teile aufzuteilen, wovon der zweite demnächst folgen wird.


metal.de: Hi Ash, wie geht es dir? Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Album, ich finde, es ist bisher euer rundestes, ehrgeizigstes Album in der Karriere! Es ist einfach zugänglicher, ein größerer Fokus liegt auf Melodien und kleineren Experimenten. Seid ihr speziell mit solchen Vorstellungen geplant ans Songwriting gegangen oder hat sich das einfach ergeben beim Schreiben?

Ash Gray (VENOM PRISON): Vielen Dank, ich kann nicht klagen! Die Entwicklung auf dem neuen Album war definitiv geplant von Anfang an. Wir wollen uns nicht wiederholen und zweimal dasselbe Album schreiben, also haben wir uns schon im Vorfeld überlegt, was wir ändern können. Wir wollten uns von unserem Kern nicht zu weit wegbewegen, gleichzeitig aber wesentlich dynamischer werden. Wir wollten dieses Mal „Songs“ schreiben. Nicht, dass wir in der Vergangenheit keine Songs gehabt hätten, aber wenn du die „Spielen“-Taste gedrückt hattest, klang es manchmal mehr wie eine Attacke von Riffs, es war vielleicht weniger strukturiert und überlegt. Wir haben dieses Mal uns mehr mit Strukturen beschäftigt, wie man eingängie Hooks konstrurieren und einbauen kann und so weiter. Also ja, definitiv geplant.

metal.de: Ich meine, die Frontalattacke ist immer noch da, aber es fließt irgendwie diesmal besser. Als ihr als Band angefangen habt, wie hat sich das ergeben? Du und Larissa, ihr habt ja beide Hardcore-Vergangenheiten, auch bei VENOM PRISON ist das definitiv noch im Sound wahrnehmbar, aber ich würde sagen das Pendel schwingt tatsächlich mehr zur Death-Metal-Seite raus. Als ihr die Band gegründet habt, wieso habt ihr euch für Death Metal entschieden?

Ash: Es war kein überlegter Prozess. Als wir mit VENOM PRISON begonnen, hatten wir gerade unsere jeweils alten Bands verlassen und damit abgeschlossen. Und wir wollten einfach wieder ein Projekt haben, Songs schreiben, vielleicht Demos veröffentlichen, Shows spielen. Und wir wollten einfach Metal spielen, wir sind definitiv eine Metal-Band. Es gab kein spezielles Ziel oder eine Vorstellung, wir haben einfach natürlich so geschrieben, da kam einfach Metal bei raus. Wir mussten das nicht lernen oder so, wir sind auch mit Death Metal aufgewachsen und ich würde sagen die Energie und Dynamik, daran sind vielleicht noch die Hardcore-Wurzeln auszumachen. Ob es ein Breakdown ist oder ein D-Beat, es sind für mich einfach dynamische Momente, die zusammen mit coolen Metal-Riffs eine tolle Mischung ergeben. Das macht es für mich spannend. Ich würde sagen die Hardcore-Einflüsse sind also eher dynamischer Natur als wirklich Wurzeln für VENOM PRISON, wenn ich ehrlich bin.

metal.de: Gab es irgendeine erwähnenswerte Szene in Wales oder wart ihr quasi die einzige Band, die Krach gemacht hat?

Ash: Oh, hier geht schon einiges. Es gibt viele verschiedene Bands und ich denke, die sind alle sehr kreativ. Das muss nicht einmal in dieser Musikrichtung sein, aber trifft auch auf harte Bands zu. Alle Bands unterstützen sich hier gegenseitig und probieren Grenzen zu verschieben, so kreativ wie möglich zu sein. Und ich denke, wenn du Musik schreibst, sollte das dein eigentliches Ziel sein, egal was für eine Form von Musik du machst. Du musst dich als Band weiterentwickeln, natürlich auch persönlich als Musiker. Leute reden immer gerne davon, dass Bands sich entwickeln, aber damit das passiert, müssen die Menschen innerhalb der Band natürlich willens sein, das geschehen zu lassen. Das ist nicht immer der Fall.

metal.de: Hm… würdest du sagen, dass die walisische Kultur irgendeinen Einfluss, vielleicht auch unterbewusst, in deiner Musik oder bei dir hinterlässt oder spielt das überhaupt keine Rolle?

Ash: Es ist schwer das irgendwo dran festzumachen. Natürlich bin ich hier aufgewachsen und die Musikszene hatte einen Einfluss auf mich. Es gab echt viele gute Hardcore- und Metalshows hier, vor allem natürlich Bands, die ständig hier durchkamen, und einer der Schuppen, PJs, war ein wirklich ikonischer Ort, leider hat er die Pandemie nicht überlebt. Ich habe ungefähr fünf Minuten entfernt davon gewohnt und es war wie im Traum, du gingst aus dem Haus und warst mir nichts dir nichts da. Und es gab Shows jede Woche. Dann gab es noch einen Pub wo jede Woche Hardcore-Shows liefen. Ich war also ständig während meines Lebens davon umgeben und mein Vater war auch ein ziemlich großer Metal-Fan. Also wenn du nach dem Einfluss fürs Schreiben fragst: Ich denke, man wird zwangsläufig von seiner Umgebung beeinflusst und manchmal entscheidet man sich vielleicht sogar bewusst dagegen beim Schreiben, das einfließen zu lassen, aber wenn der richtige „Headspace“ dafür da ist und sich alles authentisch anfühlt, dann ist da vielleicht doch irgendwo eine Beeinflussung da, aber die ist auch einfach ein Produkt der Zeit, in der sie stattfindet.

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Quelle: Zoom Interview mit Ash Gray (VENOM PRISON)
13.02.2022

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