Wednesday 13
Interview zum neuen Album "Horrifier"

Interview

Der „Duke Of Spook“ bittet zur schaurigen Audienz und wir sind seinem Ruf gefolgt. Während des Gesprächs plauderten wir mit Joeseph Poole, besser bekannt als WEDNESDAY 13, über Themen wie das neue Album „Horrifier“, eine ausgeschlossene MURDERDOLLS-Reunion ohne Joey Jordison und Horrorfilme und He-Man dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Hey Wednesday, wie geht’s dir? Ihr seid gerade auf Tour, richtig?

Hey, ich bin eben erst aufgewacht. Es ist hier jetzt ungefähr 12 Uhr mittags. Wir hatten letzte Nacht eine lange Show und ich bin erst spät ins Bett gekommen. Die Show war in meiner Heimatstadt und meine Familie war dort. Da war ich ein bisschen beschäftigt.

Wie läuft denn die Tour bisher? Es ist doch immer noch die „20 Years Of Fear“-Tour, habe ich Recht?

Ja, wir legen gerade erst so richtig los. Es ist sind jetzt so ungefähr eineinhalb Wochen und es läuft super. Es fühlt sich gut an, wieder auf der Straße zu sein und wir haben ein neues Album in den Startlöchern. Wir spielen schon ein paar der neuen Sachen live und schauen, wie es beim Publikum ankommt. Die Reaktionen waren sehr gut und es ist einfach toll, nach so einer langen Auszeit durch Lockdowns und Covid wieder auf Tour zu sein.

Das kann ich mir vorstellen. Das neue Album ist ja nicht mehr weit weg. Geht die „20 Years Of Fear“-Tour dann direkt in die Tour zum neuen Album über? Oder wird es dazwischen eine Pause geben?

Es wird eine Pause geben. Wir spielen jetzt noch bis Halloween und wenn das neue Album am 07.10. erscheint, spielen wir noch ein paar Songs mehr davon. Eine richtige „Horrifier“-Tour wird dann aber erst nächstes Jahr starten.

Hört sich gut an. Hast du denn bereits eine spezielle Idee oder ein Konzept für die „Horrifier“-Tour?

Ich arbeite noch daran. Visuell haben die Leute ja bereits die zwei Musikvideos gesehen, die wir für „You’re So Hideous“ und „Insides Out“ veröffentlicht haben. Ich denke, unsere Show sieht aus wie eine Kombination aus diesen Videos. Die Atmosphäre, die Lichter und alles. Wir spielen „Insides Out“ jede Nacht und bringen das Video dabei fast auf die Bühne. Natürlich ohne die Folterszenen. (lacht)

Da wir gerade über „Insides Out“ reden. Es scheint so, als ob ihr mit jedem Album heavier werdet. Wie kam es dazu?

Wir schreiben einfach Songs, die wir mögen. Ich glaube nicht, dass sich einer von uns hinsetzt und sagt: „Hey, ich schreibe jetzt mal den härtesten Song.“ „Insides Out“ ist einer dieser Songs, bei dem ich das Riff zum ersten Mal hörte und dachte, das hört sich an wie Godzilla. Das und diese schrägen Gitarrensounds darin, fühlten sich für mich an, als ob es perfekt zu WEDNESDAY 13 passt. Aber ich weiß nicht, ob es das ganze Album repräsentiert.

Da gibt es für mein Gefühl sogar mehr klassische WEDNESDAY 13-Sachen wie z.B. „Good Day To Be A Bad Guy“, „Return To Haddonfield“ und „Halfway To The Grave“. Das sind alles Songs, die auch auf „Fang Bang“, oder im Falle von „Halfway To The Grave“, auch zu meinem Nebenprojekt GUNFIRE 76 gepasst hätten.

Ich mische es gut durch. Ich mag es heavy, ich mag Rock, ich mag Punk und darum habe ich alles davon auf meinen Alben. Für mich ist das Album aber nicht so heavy, wie z.B. „Condolences“ oder „Monsters Of The Universe“. Diese zwei Alben waren die härtesten Sachen, die wir je gemacht haben und waren durchgehend heavy. Das neue Album hat härtere Momente, aber wenn ich dabei an „heavy“ denke, dann eher im Sinne von einem Horror-Aspekt. Wir sind Horror Punk und Horror Metal, aber wir sind halt auch wir selbst.

Als ich „Insides Out“ gehört habe, hat es mich an „God Of Thunder“ von KISS erinnert. Der Song war für sie schon sehr heavy und anders, als ihre anderen Songs. Oder TWISTED SISTER, als sie „Captain Howdy“ gemacht haben. Das ist so ein heavy Song und auch komplett anders, als ihre Glam-Rock-Hymnen. Ich habe das von diesen Bands übernommen und auf diese Art einen Song wie „Insides Out“ gemacht.

Ich denke, der Vergleich passt sehr gut. Das ganze Album klingt wirklich wie eine Kombination aus all eurer vorherigen Alben. 

Das war der Plan. Es war der Plan ein Album zu machen, das für die Fans vertraut klingt und sie beim Hören an unsere vorherigen Alben erinnert werden. Das habe ich ganz bewusst so gemacht. Es ist ein Greatest Hits-Album mit brandneuen Songs.

Du hast ja bereits „Good Day To Be A Bad Guy“ erwähnt, das sich ein bisschen wie die MURDERDOLLS anhört. War das ebenfalls bewusst und vielleicht sogar als eine Art Hommage an diese Zeit und an Joey Jordison gedacht?

Yeah, ich denke, wenn man diesen Song hört, hat es genau diesen Vibe. Es klingt wie MURDERDOLLS oder unsere frühen Sachen wie „I Walked With A Zombie“. Als den Song zum ersten Mal spielte, dachte ich, dass er ein MURDERDOLLS-Song sein könnte. Ich wusste, dass es einfach sein würde, ihn aufzunehmen und gut zu machen. Wir haben diesen Song bisher jede Nacht live gespielt und am Ende kannte jeder den Text. Es ist ein neuer Hit.

Könntest du dir denn auch eventuell vorstellen, wieder ein ganzes Album in diesem Stil zu machen? Oder hältst du es lieber weiterhin stilistisch gemixt?

Weißt du, die Frage kann ich nicht so wirklich beantworten. Ich könnte jetzt nein sagen und in zwei Jahren bin ich wieder in Punk-Rock-Stimmung und möchte wieder ein ganzes Album in diesem Stil machen. Es wäre sehr einfach für uns ein komplettes Horror-Punk-Album rauszuhauen. Ich weiß, dass ich das könnte. Ich habe einfach nur momentan kein Interesse daran. Aber für die Zukunft wäre das definitiv möglich.

Ich frage, weil es ein paar Leute gibt, die sich fragen, warum du auf deinen aktuellen Alben so viele Metal-Sachen und weniger Horror Punk spielst. Und meinerseits habe ich auch das Gefühl, dass du einfach das spielst, worauf du Lust hast.

Richtig, ich mache das, worauf ich Lust habe. Ich kenne niemanden, der auf Tour geht und das neue Album komplett durchspielt. Du hörst ein paar Songs vom neuen Album und der Rest des Sets sind alte Songs. Wenn du nur das hören willst, was sich wie die Vergangenheit anhört, dann hör dir eben einfach die Vergangenheit an.

Wir haben ja eben schon über die MURDERDOLLS gesprochen. Du sagtest ja, dass du dir eine Reunion ohne Joey nicht vorstellen kannst. Ich finde, das ist eine gute Sache und zollt ihm Respekt. Aber könntest du dir vorstellen, ein komplettes MURDERDOLLS-Set unter dem Banner WEDNESDAY 13 zu spielen?

Absolut. Die MURDERDOLLS waren immer Joey und ich. Leider ist er letztes Jahr verstorben. Wenn ich etwas unter dem Namen MURDERDOLLS machen würde, dann wäre es nur um Joey zu ehren. Es wäre eine Feier von dem, was wir gemeinsam geschaffen haben. Aber es gibt keinen Grund die Band ohne Joey weiterzuführen. Aber auf unserer momentan Tour gibt auch es einen Teil des Sets, den wir Joey widmen und bei dem wir drei oder vier MURDERDOLLS-Songs spielen.

Das ist cool. Ich würde auch sagen, dass sich eine MUDRDERDOLLS-Reunion ohne Joey einfach nicht richtig anfühlen würde. 

Exakt.

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Quelle: Phonecall mit Wednesday 13
07.10.2022

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