
Das Schöne daran, Musikjournalist zu sein, ist, dass man sich endlich mit Bands und Musiker:innen beschäftigt, die man zuvor links liegen gelassen hat. WEDNESDAY 13 ist eine solche Band für den Verfasser dieser Zeilen – Grund genug, unser Wissen über den Musiker Joseph Poole, nach dessen Künstlernamen die Band benannt ist, aufzufrischen. Früher sang er bei den MURDERDOLLS, wo er gemeinsam mit dem verstorbenen Joey Jordison (SLIPKNOT) musizierte. Seit 20 Jahren veröffentlicht er Alben unter seinem Alter Ego. „Mid Death Crisis“ ist das zehnte Album, der Nachfolger von „Horrifier“ (2022), und bietet eine Mischung aus Industrial Metal, Horrorpunk und Sleaze Rock.
WEDNESDAY 13 und ihre „Mid Death Crisis“
„Mid Death Crisis“ pendelt zwischen Industrial-Riffs à la STATIC-X, der Horror-Attitüde eines MARILYN MANSON oder ROB ZOMBIE und wird mit einer sleazig-rotzigen Note verfeinert, die vor allem durch Pooles Gesang entsteht. Die Stücke sind eingängig und leben von ihren Refrains, die sich leicht einprägen. Ein gutes Beispiel dafür ist „When The Devil Commands“. Ebenfalls Ohrwurmpotenzial hat „In Misery“, dessen Zeile „I’m in misery with you“ sich schnell im Kopf festsetzt.
Dass sich WEDNESDAY 13 nicht allzu ernst nehmen, zeigt sich nicht nur am Albumtitel – auch Songs wie „Decease and Desist“ oder „Xanaxtasy“ unterstreichen den augenzwinkernden Charakter der Band. Gelungen sind auch punkige Hymnen wie „Blood Storm“, die live vermutlich schnell Moshpits auslösen.
Doch die Gruppe kann auch nachdenklich und emotional: „I Hurt You“ überzeugt mit einem melancholischen Unterton.
„Mid Death Crisis“ – Für Partys mit und ohne Halloween-Flair
Als Neueinsteiger lässt sich feststellen: Die Musik von WEDNESDAY 13 eignet sich hervorragend für Partys – Gruselkontext hin oder her. Auch die ruhigeren Momente der Platte überzeugen. Zwar zündet nicht jeder der zwölf Tracks sofort, doch insgesamt bringt Joseph Poole sein zehntes Album souverän ins Ziel – und macht Lust darauf, tiefer in den Backkatalog einzutauchen.
Für mich war dies ebenfalls das erste Album der Band. Es gefiel mir durchaus gut. Es hat einige schöne, rockige Momente. Insgesamt spricht es nicht ganz meinen Geschmack an. Aber solide 7 Punkte gibt es hierfür