Apron
Konzert und Interview auf dem Ponyhof.

Konzertbericht

Billing: Apron
Konzert vom 01.11.2017 | Das Rind, Rüsselsheim

Vor der Show haben wir die Gelegenheit für ein kurzes Interview mit APRON genutzt. Till und Medusa nehmen sich Zeit unsere Fragen zu beantworten.

Erst einmal Danke, dass ihr Zeit für uns habt.

Till: Danke auch!

Ihr habt die Einhörner gesattelt, um durch das Land zu touren. Seid ihr aufgeregt?

Till: Ja, aufgeregt sind wir ein bisschen. Es ist immer spannend eine Tour zu spielen, und vor allem die Eigene ist etwas ganz besonderes und natürlich ist es auch schön, den Leuten hier etwas bieten zu können, welche unsere Show besuchen und uns sehen wollen.

Medusa kommt dazu, Hallo!

Medusa: Hi! Schön, dass ihr hier seid!

Wo sind wir stehengeblieben? Genau, bei dem aufgeregt sein. Gibt es einen Schnaps für dich vor dem Konzert?

Till: Nein, bei mir eher nicht. Ich weiß, dass ich gar nicht so gut spiele mit Alkohol im Blut, daher eher nicht, es kann aber gerne danach mal passieren.

Wieso startet die Ponyhoftour ausgerechnet im Rind. Zufall? Absicht? Fehler? Ich meine, Rinder haben zwei Hörner, ihr reitet Einhörner….

Till: Ja, vielleicht müssen wir ein paar Rindern die Hörner stutzen.

Gibt es auf Eurem Ponyhof Einhornponys?

Till: Nein!

Welche Kreaturen leben denn noch auf Eurem Ponyhof?

Till: Das findest du am besten raus, wenn du unser Buch dazu liest, da lassen sich einige Gestalten finden.

OK, ich werde es baldmöglichst lesen.
Was ist euer Lieblingssong vom aktuellen Album, Medusa?

Medusa: Da gibt’s ein paar, die ich sehr gerne mag. Aber momentan ist mein Favorit „Mensch aus Glas“, weil das ist so eine Single, die nicht zur Single geworden ist, finde ich ein bisschen schade. „Wenn Der Damm Bricht“ ist mein anderes Faible, es bricht so ein bisschen aus, ist aber schon sehr inhaltsreich. Der dritte wäre „So Leer“, das Albumfinale praktisch. Weil das noch so ein Lied war, wo wir uns am Schluss nochmal alle zusammen gesetzt haben und sagten: Ok, sowas würde noch fehlen und die ganze Nummer wurde auch wirklich sehr intensiv. Das wären momentan so die Top 3 für mich.
Till: Ja, für mich ist es auch „So Leer“, wenn ich es auf Eins reduzieren müsste, wäre es „So Leer“. Da sind fast alle Dinge zusammen, die für mich oder uns so ein bisschen von Bedeutung sind. Ganz wichtige Nummer.

Warum heißt die Tour „Auf Dem Ponyhof“?

Till: Weil das Album so heißt und weil es einfach ein schönes Bild ist. Ich glaube auf dem Ponyhof ist man gerne. Solang Pferde unsere Geschichte noch nicht kennen.

Woher stammt Euer Name APRON?

Medusa: Das geht ganz lange zurück. Das heißt ja ursprünglich Schürze und es ging darum, einen Namen zu machen, wo es darum geht, daß wir ganz gern Leute auf den Schmutz, den sie im Alltag mit sich rumtragen, aufmerksam zu machen, der eigentlich auch eine Schürze wäre. Inzwischen ist es einfach ein Bandname, der keine größere Bedeutung hat. Wir hatten mal beim Comic versucht, eine Abkürzung draus zu machen, da hieß es: Antipopulistische Resistenz gegen organisierten Nonsens.

Kannst du das bitte nochmal wiederholen.

Till: Antipopulistische Resistenz gegen organisierten Nonsens, was aber auch im Buch steht! Sehr zu empfehlen.

Ich werde Euer Buch lesen, versprochen.
Da sind wir auch gleich bei der nächsten großen Frage: Wieviel Kilo Konfetti werdet ihr während der Ponyhoftour verschießen?

Till: Es kommt ganz darauf an, wieviel Konfetti die Besucher auch noch mitbringen. Das kann schon in die Tonnen gehen.

Sehr schön. Woher nehmt ihr die Inspirationen für eure Songs?

Till: Da gibt es glaube ich im Alltag genug. Es ist tatsächlich der Alltag.

Eure Texte sind teilweise kritisch kreativ – wollt ihr irgendwelche Botschaften vermitteln, ist das Gesellschaftskritik?

Till: Alles, ja! Wie gesagt, die Inspiration ist der Alltag und dementsprechend bunt gefächert sind dann auch die Songthemen. Es ist schon immer ein bisschen was kritisches und auch der Versuch Themen zu beleuchten, aus einer Sicht, die nicht der Mainstream sind und nicht so allgemeingültig.

„Pinocchios Nasen-OP“, was könnt Ihr zu dem Song sagen?

Till: „Pinocchios Nasen-OP“ handelt von einem kleinen Jungen, der gerne groß werden möchte, ein richtiger Mensch, ein richtiger Junge. Letztendlich scheitert er aber immer wieder an seinen eigenen Lügen und findet auch noch einfach falsche Freunde, die ihn auch in der Situation festhalten, nicht wachsen lassen und ihn nicht zu einem echten, gesunden Menschen werden lassen. Kann man auch als Bild oder als Analogie zu manchen Personen in der Realität sehen.

Was haltet ihr von Social Media?

Medusa: Ist wichtig. Es gibt viele Möglichkeiten durch Social Media und wie bei allen neuen technischen Errungenschaften, kommt es auf das richtige Maß an. Man kann es als Musiker wahnsinnig positiv nutzen, was wir auch tun und man kann es als z.B. Politiker wahnsinnig unklug nutzen, was man momentan sieht und was sehr gefährlich ist.
Till: Ich glaube, es ist wie bei allem, der achtsame Umgang damit, das kann Fluch und Segen sein.

Ist eure Show, also inklusive Zugaben, komplett durchgeplant oder habt Ihr noch die Möglichkeit individuell auf das Publikum einzugehen?

Till: Also vieles ist natürlich auch schon geplant, muss geübt und einstudiert werden, damit die Show auch geil wird, aber dennoch glaube ich, ist bei uns auch sehr viel dem Zufall überlassen, zwischen den Songs, während den Songs, bei Änderungen, wir variieren da schon sehr viel, aber es gibt ein Grundgleis, was ja auch dafür verantwortlich ist, dass eine APRON-Show dann auch gut gelingt und nicht im kompletten Chaos endet. Also auch wenn es manchmal vielleicht so aussieht, meistens ist das Chaos dann schon gut strukturiert.

Was haben wir im nächsten Jahr, in 2018, von euch zu erwarten? Neue Konzepte? Neues Album? Bleibt Ihr eurem Konzept treu?

Till: Unser Konzept ist ja so ein bisschen die Konzeptlosigkeit, der Crossover, dieses in vielen Bereichen unterwegs zu sein und auch viele Bereiche auszuleuchten. Ja, definitiv wird es 2018 etwas geben, aber mehr verraten wir nicht.

Ok, eure Lieblingsband?

Till: Auf die Frage antworte ich nicht mehr, weil es zu viele wären, das würde jeden Interviewrahmen sprengen.

… dann spare ich mir auch die Frage mit dem Lieblingssong.

Medusa: Na momentan kann man das schon sagen: IMAGINE DRAGONS „Believer“.
Es ist ein Radiohit eigentlich. Man merkt immer, wenn man so einen Radiohit plötzlich mal hört, der einem richtig durch Mark und Bein geht, dann kann es gar nicht so schlecht sein.

Bekommt ihr euch bei so einer Tour in die Wolle oder vermisst ihr euch anschließend und was macht ihr danach?

Till: Also wir bekommen uns grundsätzlich nie in die Wolle.

Die perfekte Ehe?!

Till: Also meistens machen wir auch noch Urlaub miteinander nach der Tour. Nee, es ist tatsächlich so: Es ist schön auf Tour zu sein, aber es ist auch schön nicht auf Tour zu sein.
Medusa: Will die Frage ein bisschen darauf hinaus, ob wir im echten Leben auch befreundet sind oder auf nur der Bühne? Wie Till gerade meinte, wir haben schon miteinander zu tun, wenn wir nicht zusammen musizieren, aber man muss dazu sagen, dass wir mit der Band mehr Zeit verbringen, als mit irgendjemand anderen auf der Welt. Also unseren Familien, Freundinnen und das ist natürlich schon dann wo du sagst: Klar haben wir die Jungs gerne, aber es ist doch sehr viel Arbeit. Du magst vielleicht auch Leute aus deinem Job gerne, aber manchmal freust du dich auch, wenn du nicht immer mit ihnen zusammen bist.
Till: Einfach sehr intensiv.

Aber so kommen gute Projekte zustande.

Till: Ja, das ist ja auch der Sinn, dass man sich zusammenrauft und zusammenschmeißt und da ein Süppchen kocht.
Medusa: Aber da ist die Reibung natürlich auch wichtig. Ich kenne nichts Langweiligeres als mit drei Leuten zu musizieren, die mir ständig den Kopf streicheln.

So wir sind am Ende des Interviews angekommen. Das letzte Wort gehört euch.

Till: Danke! Für das letzte Wort!

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25.11.2017

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