With Full Force
Der große Festivalbericht 2000

Konzertbericht

Billing: Angel Dust, Bolt Thrower, Dismember, Goddess of Desire, Iron Maiden, Slayer und Sodom
Konzert vom 2000-06-23 | Flugplatz Roitzschjora, Leipzig

Das diesjährige With-Full-Force Festival ist das siebte seiner Art gewesen, und das erste, das sich meiner erlauchten Anwesenheit rühmen durfte. Leider kam ich bei diesem Event nicht so auf meine Kosten, wie ich es vom Wacken oder Dynamo gewohnt bin, denn der Schwerpunkt dieser Tagung lag doch zu gleichen Teilen auf Metal wie auf Hardcore, was nun überhaupt nicht mein Ding ist. Deshalb gehe ich hier mehr auf Generelles und eben jene Bands ein, die ich gesehen habe… Zur Organisation kann man sagen, dass das kleine aber feine Festival mit einem übersichtlichen Gelände, einern stets präsenten Security, halbwegs fairen Preisen, und überdurchschnittlichen sanitären Anlagen zu gefallen wusste. Wirklicher Minuspunkt des Festivals in Roitschjora waren jedoch, dass muss ich sagen, die assozialen, randalierenden Chaoten, die zum Teil auf dem Gelände wüteten, sowas ist mir bis jetzt weder in Holland noch in Wacken untergekommen. Vielleicht konnten die Hardcorler und Punker, die etwas anarchistisch-aggro unterwegs waren, ihr Adrenalin nicht richtig kanalisieren, aber irgendwie sah man allerorts mehr Aggressionen gegen Gegenstände und mehr Leichtsinn im Umgang mit dem Feuer als andernorts. Auf jeden Fall war unsere Billanz eindeutig negativ, denn ein geklautes Zelt und ein geklauter Schlafsack, sowie ein verbanntes Zelt, sind schon ganz schön happig, die Polizei und die Security mussten einiges aufbieten, um die Brandstifter zu fassen und zu kontrollieren. Doch nun zum wichtigen Teil, den Bands und ihrer jeweiligen Leistung. Das Festival wurde von Dirty Deeds eingeleitet, und weder diese, noch die Apokalytischen Reiter oder Cannibal Corpse sorgten für echte Ekstase bei den Fans. Der ganze Tag, das ganze Festival würde ohnehin im Schatten der Band stehen, die mich einzig in den Osten gelockt hatte, die gottgleichen Iron Maiden. Was man an diesem Abend von der britischen Legende geboten bekam möchte ich als geilstes Konzert meines Lebens bezeichnen, hier stimmte alles. Ein genialer Sound, eine hochmotivierte Band, ein Bruce Dickinson mit einer Stimme von einer anderen Welt und mit den Entertainmerqualitäten eines Cheerleaders brachten zusammen mit der genialen Bühnenshow (Pyros, Eddie – Auftritt usw.) die Menge dermaßen zum Kochen, dass einem einfach die Spucke wegbleiben musste. Einziger Nachteil wahren vielleicht die etwas zu oft gespielten neuen Songs, denn obgleich die neue Maiden-CD über jeden Zweifel erhaben ist, sind die Klassiker doch immer noch am schönsten. Was solls? Der Samstag brachte am Nachmittag einige Knaller, denn mit Dismember und Bolt Thrower waren zwei geniale Death-Metal-Knaller am Start. Dismember zündeten schon absolut kompromißlos, guter Sound und eine begeisterte Menge hinterließen absolute Partylaune. Bolt Thrower glänzten ebenfalls durch eine starke Darbietung und einen sehr ordentlichen Sound, keine dumpfes Gebrummel, es machte Spass zuzuhören. Trotz widriger familiärer Umstände war der Sänger der Band bereit zu diesem Auftritt gewesen, was ihm die Fans gebührend honorierten. Die als Schweine maskierten Männer von Sodom rissen einen viel zu kurzen, aber lohnenswerten Gig ab, der Klassiker mit Aktuellem zu gleichen Teilen mischte. Der Sonntag brachte mit Angel Dust eine echte Schlappe, die Power-Metaler aus Dortmund gaben sich zwar alle Mühe, doch ein missratener Sound und eine erschreckende Leere vor der Mainstage ließen keine Stimmung zu, schade für die kultige Kapelle. Doch Slayer holten am Abend wieder alle Kohlen aus dem Feuer, der zweite Mega-Act nach Maiden glänzte mit technischer Perfektion und klarem Sound, die Meute rastete unglaublich aus, obwohl die Jungs leider ein psychologisches Problem mit dem Auftreten vor großen Menschenmengen zu haben scheinen, so schüchtern und zurückhaltend wirkten sie, an eine Zugabe brauchten die Fans da gar nicht zu denken. Aber mit Goddess of Desire stand ja nochmals ein absoluter Partyknaller auf dem Programm, leider musste die extrem geile Schwerter- und Tittenshow der Powerheroen unter dem Vandalismus einiger Assos leiden, welche die reizenden Tänzerinnen mit Bierdosen beschmissen, so ein Scheiss! Trotzdem ein echter Gaudi. Mein Fazit aus Leipzig: Nur ein extrem starkes Billing wird mich im Jahre 2001 wieder zum WFF bringen, denn die Leute waren mir einfach zu aggro drauf. Bitte kommentiert meinen Bericht, wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt.

20.07.2000

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