Age of Rebellion - Dividing Horizons

Review

Um Himmels Willen, ob sich die Leverkusener Prog-Power-Metaller von Age of Rebellion hier nicht ein wenig übernommen haben? Man hat beim Hören des zweiten Machwerks aus der Feder eben jener Individuen unweigerlich das Gefühl, dass man hier zuviel musikalische Ingredienzien in einen großen Mixer gepackt hat, und uns nun das unbarmherzig geschredderte Enderzeugnis vorlegt. Aber der Reihe nach: Die seit 1992 bestehende Band hat sich nach dem eher am klassischen Power-Metal orientierten Debüt „Ikarus Dream“ nunmehr verstärkt dem Progressive-Metal zugewandt, und dies bekommt der geneigte Hörer auch sogleich in geballter Form zu spüren, nicht nur durch die lyrische Ausrichtung, nämlich weg vom Fantasy-Kitsch und hin zu „erwachsenen“ Real-Life-Thematiken. Denn die ersten Tracks, beispielsweise „December Dawn“, sind geprägt von tragenden Keyboards, verworrenen Gitarrenklängen, die bald hölzern, bald sägend daherkommen, und einem bisweilen schiefen und leiernden Gesang. Recht irritierend wirkt in jenen sehr filigranen Stücken die manchmal zu wuchtige Doublebass-Arbeit, siehe „Of Jesters and Fools“, die viel zunichte macht, was sich sonst an Atmosphäre aufbauen könnte. Dabei nimmt man sich wahrlich genug Zeit, die Songs besitzen eine Durchschnittslänge von etwa 7 Minuten, was sich in den meisten Fällen als eine Tortur erweist. Viele Lieder wirken zudem seltsam zusammengeschustert, man hat nicht das Gefühl, dass sie aus einem Guss bestehen. Doch wie es das Schicksal so will, wird die Platte nach einer gewissen Gewöhnungsphase besser und die Stücke gewinnen außerdem gegen Ende hin an Qualität, wie der Titeltrack oder das CD-Highlight „When there is Demand“ beweisen, bei dem der Sänger die Muskeln spielen lässt und mich an Stratovarius-Shouter Timo Kotipelto erinnert, vor allem wegen dem charakteristischen Überschlag der Stimme. Bei diesem Song werden sogar sinnvolle und schöne Melodiebögen gespannt, welche die Länge von acht Minuten wenigstens im Ansatz rechtfertigen. Fazit: Kein Album, das man sich zulegen sollte, wenn man knackige und sauber produzierte Songs erwartet. Die CD ist nicht gut zugänglich, und man braucht Zeit zum konzentrierten Hören. Und eben das fand ich zuweilen ganz schon anstrengend…

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21.03.2001

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