All Lies Died - Redeemer

Review

Aus dem Südwesten Deutschlands, genauer gesagt aus der Region Saarpfalz, melden sich ALL LIES DIED mit ihrem Debütalbum „Redeemer“. Die Truppe sagt von sich selbst, dass sie vor allem klischeefreien und bodenständigen Metal machen will, der druckvoll und melodisch daherkommt und von treibenden Riffs und packenden Shouts geprägt ist. Mit ihrer Mischung aus melodischem Modern Metal, der gerne mal in Thrash ausartet und auch corige Elemente aufweist, nähern sie sich ihrem Ideal schon ziemlich an.

„Redeemer“ bringt es insgesamt nur auf etwas mehr als eine halbe Stunde. Dabei verzichtet es auf Schnickschnack und zeigt sich so äußerst konzise. Ein Intro war aber trotzdem drin. „Revealing“ ist puristisch gehalten, mit einem Riff, das nach Alarmsirenen klingt, und ein paar Streichern, die ebenfalls unheilvoll intonieren. Mit „The Eye Of The Void“ geht es dann wie versprochen treibend los. Auch auf den melodischen Einschlag lassen ALL LIES DIED nicht lange warten. Dieser Aspekt wird im nächsten Song „Exploitation“ wieder aufgegriffen. Dieses Stück kann übrigens guten Gewissens als Hörtipp genannt werden.

ALL LIES DIED liefern auf „Redeemer“ Abwechslung

Ist man nicht darauf vorbereitet, plötzlich mit Thrash konfrontiert zu werden, ist man von „I Am The Law“ erst mal überrascht. Das Stück hält das hohe Tempo zwar nicht konsequent durch, liefert aber immer wieder spannende Momente. Auch „The Ashes Of The Victims“ greift die thrashigen Elemente wieder auf. Der melodische Touch kommt in den Songs ebenfalls nicht zu kurz. Wer nicht unbedingt core-affin ist, hat aber mit dem ein oder anderen Feature von ALL LIES DIED vielleicht so seine Probleme. Die Vocals können beispielsweise schön guttural sein, dann aber auch wieder recht kreischig und dabei etwas angsty.

Auch der ein oder andere Breakdown ist vorhanden, wenn auch sehr dezent. Im Gesamtbild stört das aber nicht und dürfte Core-Fans wie bereits angedeutet sogar sehr zusagen. Beim Songwriting kann „Redeemer“ weitgehend punkten. Vor allem bei den Midtempo-Passagen läuft man als Hörer aber Gefahr, die Aufmerksamkeit und damit das Interesse zu verlieren. Auch bei der Produktion ist noch Luft nach oben, aber für ein Debütalbum in Eigenproduktion ist das Endergebnis definitiv sehr ordentlich. All jede, denen „Redeemer“ gefällt, sollten ALL LIES DIED also im Auge behalten, denn sie sind auf jeden Fall auf einem guten Weg.

16.07.2018

headbanging herbivore with a camera

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16 Kommentare zu All Lies Died - Redeemer

  1. ClutchNixon sagt:

    Was dieses seit Jahren totgeglaubte Genre immer noch für miese Bands an die Oberfläche spült ist schier unfassbar. Das gilt leider auch für den deutschen Underground. Das Songwriting ist komplett der Metalcore Blaupause entnommen, die Vocals irgendwie darüber gerülpst und die Klampfen in Gänze out of tune. Man tut sich als Band wirklich keinen Gefallen mit dieser VÖ.

    2/10
  2. nili68 sagt:

    Ich bin ja Metalcore grundsätzlich nicht abgeneigt, aber das klingt schon recht generisch.

    Den zweiten Teil des ersten Satzes meines Vorposters könnte man aber auf jedes Genre anwenden… Sturgeon’s Law anyone?

    1. ClutchNixon sagt:

      Selbst 90 Prozent meines Körpers sind Scheiße! Nicht geboren… Auf die Welt geschissen. Der Golgathaner

      1. ClutchNixon sagt:

        Korrektur: Golgathaner

  3. doktor von pain sagt:

    Ich finde, dass es auch heute noch ein paar wirklich gute und weitestgehend eigenständig klingende Metalcore-Bands gibt, zum Beispiel August Burns Red oder While She Sleeps. Aber nach dieser generischen Formel, die ungefähr im Jahr 2005 schon x-mal angewandt wurde, muss doch heute echt keiner mehr vorgehen – das ist einfach nur noch langweilig.

    1. ClutchNixon sagt:

      Bleed from within machen auch wirklich geilen MC. Das geht dann sogar ohne cleane Vocals.

    2. BlindeGardine sagt:

      Die aktuellen scheiben von august burns red und while she sleeps sind in der tat großes tennis und auch die letzte the devil wears prada kann was. Aber es gibt auch bands, die nach der klassischen killswitch engage formel arbeiten und trotzdem nicht langweilen. Die aktuelle bury tomorrow z.B. geht echt gut ab, obwohl da wie gesagt ziemlich nach rezept gespielt wird.
      Interessant finde ich, dass metalcore im grunde keinen richtigen underground hat, der mit anderen subgenres vergleichbar wäre. Die meisten hörenswerten bands haben schon einen gewissen bekanntheitsgrad. Wenn man da mal nachforscht stößt man in der regel auf generischen kram wie den hier. Das genre hat sich auch irgendwie gesubd geschrumpft.

      1. BlindeGardine sagt:

        *gesund

      2. nili68 sagt:

        Man kann auf Gesundschrumpfung warten oder aber einfach endlich mal ein Qualitätsgremium einführen, mit mir im Vorstand. Ebonylake für alle!!

      3. BlindeGardine sagt:

        Ich glaub das zählt als Hatespeech und Anstiftung zu einer Straftat….Moderation, Moderation, zu Hülf!

      4. doktor von pain sagt:

        Das ist so wie „Gabel-auf-Teller-Quietschgeräusche für alle“. Da freut sich jeder.

      5. nili68 sagt:

        Nagut, ich leg‘ noch ’ne Ghost CD drauf. Apropos Ghost… mein armes Portemonaie. 🙁 Wie konnte ich mich nur so täuschen, die sind ja voll hammer!! Sorry für off topic. 😉

      6. doktor von pain sagt:

        Jau, wobei ich mit den frühen Sachen von Ghost nicht ganz so viel anfangen kann wie mit den neuen.

      7. nili68 sagt:

        Ich finde die neuen Sachen auch besser, egal, ob die früher härter waren oder so. Aus diesem Grunde höre ich Ghost nicht.

      8. doktor von pain sagt:

        Ich mag an Ghost auch das Poppige – hart waren die eh nie.

  4. togoddon sagt:

    Endlich mal wieder was solides, ohne den Versuch zum x-ten Mal das Rad neu zu erfinden, was doch meist scheitert. Hier und da könnte man etwas von Gas gehen. Ballert trotzdem. Ich find’s amtlich.

    9/10