Anthropophagus Depravity - Apocalypto

Review

Death Metal aus fernen Ländern übt immer einen besonderen Reiz aus – ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITY bilden da keine Ausnahme. Die aus Yogyakarta in Indonesien stammende Band hat mit „Apocalypto“ ein wirklich gnadenlos brutales Werk veröffentlicht, welches sich nicht hinter den hinlänglich bekannten Genregrößen verstecken muss.

ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITY machen keine Gefangenen

Die Indonesier gehen auf „Apocalypto“ keinerlei Kompromisse ein, sondern folgen der reinen Lehre des Brutal-Death-Metal. Dabei beziehen ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITY einen großen Teil ihrer musikalischen Brutalität aus wetzenden, schweren Midtempoparts und werden immer brutaler, je langsamer sie spielen. Natürlich treten die Asiaten auch gelegentlich das Gaspedal durch, doch sind Prügelstellen eher die Ausnahme. In der Regel ist Midtempo angesagt. Dies steht „Apocalypto“ verdammt gut zu Gesicht und sorgt dafür, dass das Werk jeden Anhänger des gewählten Subgenres überzeugen dürfte. ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITY sind zu keiner Sekunde originell oder gar eigenständig, sondern repetieren bekannte Genrestandards, so dass sie gar nicht anders können, als sich durch Brutalität zu definieren, um nicht als einfallslos oder gar als Plagiat von Bands wie DISGORGE und Konsorten zu gelten.

„Apocalypto“ ist nicht neu, aber gut

Manchmal funktioniert Altbewährtes eben am besten, so auch hier. Die Elemente sind bekannt: Abgrundtiefer, gurgelnder Gesang, ultrafette und schwere Bässe, in den Keller gestimmte Gitarren und ein erbarmungslos hämmerndes Schlagzeug. Gerade die Rhythmussektion sorgt für einen zusätzlichen Brutalitätsschub, der in Kombination mit den rülpsenden Growls infernalisch wirkt. Darüber richten die Gitarristen ein Chaos an, wie es SLAYER in ihrer Frühphase gerne taten. Unerbittlich walzen die Songs wie ein Panzer aus dem Warhammer 40K-Universum alles nieder.

Es ist kaum möglich, die einzelnen Songs auf ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITYs Debütalbum voneinander zu unterscheiden. Vielmehr wirkt „Apocalypto“ wie ein einziger halbstündiger Song, der dich gnadenlos niederstreckt und überrollt. Wer sich an einer „Wall of Sound“ erfreuen kann, die wie eine Dampfwalze alles niedermäht, keine Abwechslung braucht und dem Brutalität im Death Metal das höchste Gut ist, der kommt hier auf seine Kosten.

Stumpf ist Trumpf!

Die Bewertung von „Apocalypto“ ist nicht leicht. ANTHROPOPHAGUS DEPRAVITYs erster vollständiger Longplayer macht gehörig Spaß und überzeugt mit schierer Brutalität, ist allerdings komplett identitätslos und bietet keinerlei eigene Ideen. Zudem ist Abwechslung ein nicht existierendes Wort im musikalischen Kosmos der Indonesier. Dafür wärmen sie Bekanntes gut auf – alles nicht originell, aber dennoch sehr unterhaltsam. Wer nichts Neues erwartet, wird auf jeden Fall nicht enttäuscht werden.

Text von Olaf Brinkmann

Shopping

Anthropophagus Depravity - Apocalyptobei amazon17,63 €
20.07.2021

Der metal.de Serviervorschlag

Oder auch: "Wer 'Apocalypto' von Anthropophagus Depravity mag, wird auch das hier mögen." Lass andere Leser wissen, welche Platten sie noch anchecken sollten, wenn ihnen "Apocalypto" gefällt.

Es gibt noch keine Empfehlungen zu diesem Album. Willst du die erste abgeben? Dann registriere dich oder logge dich ein.

Shopping

Anthropophagus Depravity - Apocalyptobei amazon17,63 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36575 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare