Antioch - VI Molten Rainbow

Review

Kanada scheint aktuell einen unerschöpflichen Reichtum an klassischen Heavy-Metal-Bands zu besitzen. SKULL FIST oder auch RIOT CITY sind in aller Munde. ANTIOCH aus Ontario starteten vor circa zehn Jahren als JUDAS-PRIEST-Enthusiasten. Seit 2014 gibt es Scheiben in Form von EPs oder LPs. Das aktuelle Werk nennt sich „Antioch VI: Molten Rainbow“ und ist das sechste Werk in der Bandhistorie.

„Antioch VI: Molten Rainbow“ bietet Heavy Metal aus Kanada

Da sowohl RIOT CITY als auch SKULL FIST bereits mit ihren ersten Werken einigen Staub aufwirbelten, stellt sich die Frage, warum zum Beispiel „Antioch II: First Strÿke“ aus dem Jahr 2014 oder „Antioch IV: Land Of No Kings“ bei keinem Label gelandet sind. Erst die EP „Antioch V“ und jetzt „Antioch VI: Molten Rainbow“ sind bei Iron Shields Records. Reicht die Qualität des Trios trotz zehnjähriger Arbeit nicht aus?

Der Opener „Defiler” macht von den ersten Tönen durchaus etwas her. Gerade der Gesang erinnert an die beiden bereits genannten kanadischen Bands. Die Saitenarbeit ist etwas dünn, bekommt aber noch die Kurve. „Molten Rainbow“ startet episch, entpuppt sich als temporeicher Heavy-Metal-Track, wo wie beim Vorgänger vor allem auf den Gesang gesetzt wird. Was bietet „Dodeskaden“? Sänger Nicholas Allaire kreischt und schreit, während Drums, Bass und Saiten ihn fast im Hintergrund begleiten.

Die Beschreibung der ersten drei Nummern zeigt das Problem von „Antioch VI: Molten Rainbow“ auf. Die Songs kommen passabel rüber, genauso wie Sänger Allaire. Aber vor allem die Saiten sind für einen derartigen Kreischgesang zu dünn. Auf Backgroundgesänge setzen ANTIOCH zu selten.

Einen Ausreißer nach oben liefert das balladeske „Imps In The Coal“, Allaire entpuppt sich als wahres Goldkehlchen und agiert in verschiedenen Höhenlagen. Im weiteren Verlauf legt der Song an Tempo zu und galoppiert NWoBHM-like vorwärts. Im hinteren Teil der Scheibe nimmt sich Allaire etwas mehr zurück, Songs wie „Lucifer In Chains“ oder „Temple Of Black Fire“ sind aber nicht mehr als ein gesundes Mittelmaß. Interessant wird es, wenn ANTIOCH sich in Richtung NWoBHM orientieren. „The Harvest Tale” oder „Hold My Heart” kommen wie ein Relikt aus den frühen 80er Jahren daher und stampfen ordentlich vorwärts. Der Schlusspunkt nennt sich „Iron And Rust“, ANTIOCH setzen erneut aufs Tempo, Spielwitz und der galoppierende Sound kommen im hinteren Teil dazu und die Nummer reiht sich in das Gesamtgefüge der Scheibe ein.

ANTIOCH mit Licht und Schatten

ANTIOCH liefern mit „Antioch VI: Molten Rainbow“ kein schlechtes Album aus. „Imps In The Coal“ ist das Highlight des Drehers, aber auch die an der NWoBHM-orientierten Tracks können überzeugen. Schwierig wird es, wenn Sänger Allaire zu sehr auf hohe Töne setzt und die Band insgesamt auf das Tempo drückt. Hier wäre eine weitere Gitarrenspur eventuell hilfreich, um die Instrumentalfraktion nicht untergehen zu lassen. Aktuell sind ANTIOCH klar hinter der Sperrspitze der NWoTHM, zeigen aber auf „Antioch VI: Molten Rainbow“ durchaus Potential für eine weitere Entwicklung.

16.07.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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