Apep - Before Whom Evil Trembles

Review

Zwischen den Jahren 2009 und 2016 exisitierten in Zwickau die Death-Metaller CARNAGE, die es allerdings letztlich nicht über zwei Eps und eine Split hinaus geschafft hatten. Heute sind es Drummer Merlin Friedrich, Gitarrist Oliver Pikowski und Sänger Christopher Fleckeisen, die aus diesem Erbe hinaus direkt im Anschluss die Band APEP gegründet haben und mit „Before Whom Evil Trembles“ bereits ihr zweites Album vorlegen. Inhaltlich geht es hier deutlich zielgerichteter zur Sache, und zwar mit gehobenem technischen Anspruch und orientalisch/ägyptischen Einflüssen.

Zwickau meets Ägypten

In einer guten halben Stunde ziehen die Ostdeutschen ein bemerkenswertes Inferno in sechs größtenteils überlangen Songs vom Gebälk, das durchaus mit den großen Namen mithalten kann und sich auch etwa vor NILEs neuem Prügelwerk „The Underworld Awaits Us All“ nicht verstecken braucht. Von Beginn an sägen sich die beiden Gitarristen Pikowski und Phillip Kühn (BOUNDLESS CHAOS) durch anspruchsvolle Rifffolgen, die in ihrer Melodiösität stets den Charme des fernen Ostens/Orients versprühen. Dabei bleibt aber auch die Brachialität nicht auf der Strecke, sodass APEP im Großen und Ganzen schon vergleichsweise brutal agieren.

Trotz hoher technischer Finesse verliert „Before Whom Evil Trembles“ nie den richtigen Fokus und verfällt in Gefrickel zum Selbstzweck. Stattdessen hat jedes Riff den Anspruch Schädel zu spalten und atmosphärisch Sand aufzuwirbeln – dazu hätte es ein Percussion-Instrumental wie „Wanderers In The Waste“ nicht einmal gebraucht. Trotz recht coolen SOULFLY-Tribalriffs zu Beginn, ist „The Breath Of Kheti“ noch einer der schwächeren Songs, bevor APEP mit dem Schlusssturm von „Swallowed By Silent Sands“ in einem hervorragend allumfassenden Song nochmals alle Register ziehen.

Kein Versteckspiel vor Genregrößen

Was die Jungs hier über zehn Minuten vom Stapel lassen ist ein wilder Querschnitt von allem, was den Hörer auf „Before Whom Evil Trembles“ erwartet und in seiner Geschlossenheit der Höhepunkt des Albums. In diesem Sektor liefern APEP ein geheimes Juwel, das qualitativ in jedem Fall in der obersten Riege anklopft.

12.09.2024

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