Armory - World Peace... Cosmic War

Review

ARMORY provozieren den Allgemeinplatz und den unheiligen Metaphern-Tanz ums schwermetallische Phrasenschwein. Sozusagen. Auch wenn es eigentlich gnadenlos (mit Kutten-Entzug und Light-Bier) bestraft gehörte, sei hier doch angemerkt, dass der junge Mensch als solcher in Schweden offensichtlich mit Mähne und (Killer- oder Pyramiden-)Nieten-Armband geboren wird, ergo spätestens seit der Jahrtausendwende 98% aller relevanten Rock- und Metal-Bands von dort kommen. ARMORY bestätigen dies, ihre Platte „World Peace… Cosmic War“ bestätigt dies.

Den Geschmacks-Detektor überstehen ARMORY ohne Kratzer im Lack

Und ARMORY kennen sich aus, das hört man ihrem Debüt an. Den Geschmacks-Detektor überstehen die Jungspunde aus Göteborg hundertpro ohne einen Kratzer im Credibility-Lack: ARMORY haben verinnerlicht, dass beim Metal die Gitarre das Zentrum bildet. Die Gitarre! Und sie wissen, dass man verdammt noch mal immer noch langsamer werden kann, wenn man 30 ist. Oder wenn schon, dann nur vorübergehend und der Hymne halber. ARMORY wissen auch, dass HELLOWEEN bis „Walls Of Jericho“ mehr als ganz nett waren. ARMORY haben verstanden, dass gerade beim Gesang Enthusiasmus in ihrer Nische gern mal vor Perfektion gehen darf. ARMORY bejahen die (jämmerlichen) Fragen nach der Notwendigkeit von a) High Pitched Screams, b) Gangshouts und c) High Pitched Sreams und Gangshouts in und um den Refrain routiniert.

ARMORY balancieren rasant auf der Grenze zwischen Thrash und Heavy Metal

Die Songs auf „World Peace… Cosmic War“ bewegen sich bei hoher Grundgeschwindigkeit durchaus abwechslungsreich zwischen am Thrash vorbeischreddernder Agressivität („High Speed Death“ und „Hell’s Fast Blades“) und ansatzweise eher klassisch-melodischer Ausrichtung („Artificial Slavery“). Wobei einprägsame Leads und Soli innerhalb der gesamten Attacke eh demonstrativ ihren Raum freigegrätscht bekommen.
Highlights sind der kompakte Hit „Phantom Warrior“ und das über neunminütige „Space Marauders“. Letzteres ist so etwas wie das schräge Magnum Opus ARMORYs und vereint die genannten Trademarks in Fistraisin‘ Greatness.

Perfektion besteht eben oft im Mangel an selbiger

An die frühen Geschosse von AGENT STEEL oder auch die jüngeren Granaten der Finnen RANGER kommen ARMORY mit „World Peace… Cosmic War“ nicht ganz ran. Ein amtlicher Koffein-Spaß ist ihr enthusiastischer Einstand aber nichtsdestoweniger. Zumal, man kann es nicht oft genug sagen, gerade innerhalb der Koordinaten, innerhalb derer sich ARMORY bewegen, Perfektion oftmals gerade im Mangel an selbiger besteht. Es muss im Prinzip hier und da mal rumpeln, Quietschen, gar wehtun. Wer das kapiert, zählt böse grinsend mit ARMORY die Tage bis zum nächsten Headbangers Open Air; wer’s nicht kapiert, zählt mit BLIND GUARDIAN die Tonspuren bis zur nächsten Mittelerde-Oper.
High Roller liefern echt selten Grütze.

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18.08.2016

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