Artlantica - Across The Seven Seas

Review

Gleich mehrere in ihren Genres namenhafte Musiker finden sich in den Reihen des neuen Melodic/Power Metal-Projekts ARTLANTICA: Gitarrist Roger Staffelbach, Frontmann John West und Keyboarder Mistheria sind ebenfalls ANGEL OF EDEN, Steffelbach und West waren vormals auch bei den Prog Metallern ARTENSION zu Gange. Können und Erfahrung bringen die Herren also zweifelsohne zuhauf mit. Verspricht ihr Debüt “Across The Seven Seas” also schon deshalb, ein Highlight in seinem Genre zu werden?

Keinesfalls, das Album ist sogar ein Paradebeispiel dafür, dass langjährige Erfahrung und herausragende Fertigkeiten der einzelnen Musiker einer Band eher schaden als dienen können. Zum einen wirkt “Across The Seven Seas” nämlich alles andere als frisch, enthusiastisch und unverbraucht, sondern eher viel zu routiniert, glatt und dadurch zuweilen auch etwas seelenlos. Zum anderen entpuppen sich einige der zehn Kompositionen auf dem Werk weniger als echte Songs, sondern vielmehr als Schauplätze, auf denen die Musiker mit ihren Fertigkeiten glänzen und brillieren wollen. So scheint beispielsweise “Return Of The Pharao Pt. 3” nur aus einem einzigen, andauernden Solo zu bestehen und auch in anderen Titeln werden die teilweise eigentlich schönen Melodien und Parts viel zu oft von nervigem Gefrickel durchbrochen, dass dem Album den Fluss und die Spannung nimmt.

Nichtsdestotrotz hat “Across The Seven Seas” auch seine Momente, wenn die Musiker ihren Riffs und Melodien auch mal etwas Luft zum Atmen und Raum zum Entfalten gönnen und sie nicht sofort mit einem weiteren Solo in die hinterste Ecke der Soundlandschaft verdrängen. “Devout” beispielsweise kann, ebenso wie der darauffolgende Titeltrack, mit der Kombination aus treibendem Riffing, epischer Keyboard-Begleitung und dezentem (!) Solo sogar richtig zu punkten. Auch Sänger Rob Rock erhält in diesen Momenten endlich die Aufmerksamkeit, die ihm und seinem abwechslungsreichen, emotionalen Organ gebührt.

Solche Momente retten “Across The Seven Seas” schließlich davor, in der Belanglosigkeit zu versinken. Dennoch sind sie leider viel zu selten, es mangelt dem Album also deutlich an echten Highlights. Manche Songs hätten sich ARTLANTICA sogar schenken können, beispielsweise die langweilige Quotenballade “Ode To My Angel”. Wer jedoch auf professionellen, technisch einwandfreien Power Metal steht und sich nicht an dem ständigen Gefrickele stört, kann ruhig mal ein Ohr riskieren.

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19.05.2013

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