Avenging Angels - Fragmentary Reality

Review

Die ersten Töne auf „Fragmentary Reality“ lassen den Blick auf die Landkarte unwillkürlich gen Skandinavien schweifen, so schwer kommt der trockene Sound aus den Boxen gepfeffert, jedoch wird man nach einem Blick auf die Infos schnell eines Besseren belehrt. Aus Österreich stammen diese Metaller und fabrizieren ein ordentliches Gebräu aus schleppendem Schweden-Tod und thrashiger Härte. Zwar ist der Brutalitäts- und Aggressionsfaktor nicht durchgehend hoch, aber dies ist angesichts der durchaus abwechslungsreichen Musik absolut verschmerzbar.

Erstaunlich vielseitig und dennoch in einem gewissen Rahmen bewegen sich AVENGING ANGELS. Die Grenzen des Death-, bzw. Thrash Metals werden äußerst selten überschritten und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass hier alles nur einfach vor sich hin dümpelt. Das Songwriting ist wirklich gut arrangiert und durchdacht, die Songs mit Höhen und Tiefen (im positiven Sinne) ausgestattet. Zwar agieren die Jungs eher im Midtempo-Bereich, sind Sound-mäßig zudem nicht gerade mit Glück gesegnet worden, trotzdem haben die Songs dennoch das gewisse Etwas.

Die Produktion kann ich nach heutigen Maßstäben leider nicht mit mehr als einer besseren Demo-Aufnahme beschreiben, die zwar aufzeigt, dass wir es hier mit Musikern zu tun haben, die Feeling im Blut haben, im Endeffekt aber trotzdem noch deutlich Platz nach oben lässt. Meine Güte, die Stücke würden sicherlich richtig killen, wenn ein erfahrener Knöpfchendreher am Werk gewesen wäre. Wenn hier und da noch etwas mehr Power verbreitet und Akzente gesetzt worden wären (besonders im Wechselgesang, der von zwei Sängern erledigt wird), könnten AVENGING ANGELS die derzeitigen Mittelmaß-Bands der Szene locker in die Tasche stecken.

Musikalisch würde ich als groben Vergleich die groovigeren Tracks von GRAVE und älteren IN FLAMES nennen, wobei man diese Namen an dieser Stelle nicht überbewerten sollte.
Ich drücke fest die Daumen, dass AVENGING ANGELS ihre Chance in der Szene durch ein Label bekommen, denn unter professionellen Bedingungen könnten sie sicher problemlos mithalten.

09.11.2006

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