Axel Rudi Pell - Lost XXIII

Review

Als fleißige Studioarbeiter zeigen sich AXEL RUDI PELL und seine Mitstreiter. Im Mai 2020 wurde „Sign Of The Times“ veröffentlicht, im Juli 2021 coverte sich Pell mit „Diamonds Unlocked II“ durch die Hard-Rock-Geschichte und keine zwölf Monate später folgt das 21. Studiowerk Namens „Lost XXIII“ in 33 Jahren Bandgeschichte. Nicht nur die Pandemie führt zu einem weiteren Studiowerk. Im Vergleich zu Vorpandemiezeiten ist der zweijährige Rhythmus bezüglich Releases ein Markenzeichen von AXEL RUDI PELL.

„Lost XXIII“ passt in den Zweijahresrhythmus von AXEL RUDI PELL

Von gewissen Gewohnheiten zu lassen scheint Pell schwer zu fallen. Während der Pandemie geriet die Große Freiheit 36, Hamburg, bezüglich Verschwörungstheorien in die Schlagzeilen. Fast alle Agenturen und  Künstler boykottieren daher die Lokation. Pell scheint mit dem Thema keine Schwierigkeiten zu haben und kündigt für Frühjahr 2023 einen entsprechenden Gig an und sorgt für mehr als nur einen faden Beigeschmack.

Musikalisch gibt es von AXEL RUDI PELL den bekannten Cocktail. Nach dem Intro liefert Pell zu „Survive“ die Saitenarbeit, Johnny Gioeli übernimmt die Vocals und mixen das Ganze zu rockigen Melodien inklusive Mitsingrefrain. „No Compromise“ ist ein passender Titel für Pell, die Trademarks zwischen Stadionrock, melodischen Hard Rock und Heavy Metal ist der kompromisslose Musikstyle der Band.

Nicht neu ist die Vorliebe von AXEL RUDI PELL für Power-Balladen, mehr als acht Minuten „Gone With The Wind“ bringt Gesang wie die Saitenarbeit exzellent in Stellung und ist ein kleines Highlight auf der Scheibe. Die klassische, mit Klavier untermalte, Ballade „Fly With Me“ kann das hohe Niveau nicht halten. Metallische Riffs werden ebenso wenig vergessen und zum Beispiel bei „Freight Train“ oder „Follow The Beast“ untergebracht. Der Titeltrack „Lost XXIII” ist der Schlusspunkt und knüpft mit einer Laufzeit von mehr als acht Minuten an „Gone With The Wind“ an.

AXEL RUDI PELL scheren sich nicht um Innovationen und halten die traditionelle Fahne hoch

Wer auf der Suche nach innovativer oder progressiver Musik ist, wird mit AXEL RUDI PELL nichts anfangen können. Die Truppe liefert genau das ab, was von ihrer Fanbase erwartet wird. Traditionelle eingängige Klänge zwischen Hard Rock und Heavy Metal mit dem Fokus auf die Saitenarbeit von Pell und den Vocals von Gioeli. Das die Herren melodische Rocker kreieren können zeigt die Band auch auf „Lost XXIII“. Das Festhalten an einem Auftritt in der Großen Freiheit 36 und das damit einhergehende Zeichen des unproblematischen Umgangs bezüglich Verschwörungstheoretikern hinterlässt jedoch Fragezeichen.

Nachtrag:

Zwischen den Informationen zur Promo und der Veröffentlichung der neuen LP lagen circa sechs Wochen. In dieser Zeit distanzieren sich auch AXEL RUDI PELL klar von Verschwörungstheoretikern und damit von der Großen Freiheit 36 in Hamburg.

Hier das Statement des Bandmanagements:

„Sehr wohl hat unsere Konzertagentur Continental Concerts unverzüglich auf die Problematik mit der Großen Freiheit 36 reagiert und die Show für 2023 in die Hamburger Fabrik verlegt. Dieses ist seit Monaten, direkt nach der Verschiebung auf 2023, bekannt und seitdem auch öffentlich in allen Medien sichtbar.“

Axel Rudi Pell – Tour 2022-2023
08.04.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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