Beyond The Flesh - What The Mind Perceives

Review

Das Sandmännchen ist den Lappen los! Mal wieder mit dreihundertfuffzich über die Autobahn geheizt! Woher ich das wissen will? Mal ehrlich, wie lange habt ihr das (West-) Sandmännchen schon nicht mehr mit seinem roten Flugauto gesehen? Dazu kommt : Hier liegt ne Scheiblette vor, aus der der Schlafsand nur so hervorrieselt! Somit ist Kumpel Sandmann auch gar nicht mehr auf die olle Kiste angewiesen. Er muss bloß höchst durchschnittliche und folglich strunz langweilige Tonträger unters Volk jubeln … so eine, wie die hier besprochene.

Fängt schon mit dem Cover des Rundlings an… Ein Typ, der Spaß dran hat, sich den Torso aufzureißen… gähn… solche Cover hat’s echt noch nie gegeben. Aber wenn die Mucke stimmt, ist meist aufs Bildchen geschissen. Problem ist nur, dass das Liedgut von Freund Sandmann als Werkzeug benutzt wird, um seine „Opfer“ in den Schlaf zu wiegen. Ratzen nach allzu anstrengender Abwechslung ist die Devise, denn die Band versucht, auf „What The Mind Perceives“ so möglichst alle Death/Thrash Elemente unter einen Hut (oder Schlafmütze in dem Fall) zu bekommen, was an sich überhaupt nichts Verwerfliches darstellt, aber wenn es so saft- und kraftlos getan wird, ist der Schlummer ja unumgänglich. Weder die latenten Testamentriffs zu Beginn der Platte („Rise Above The Weak“) noch die progressiveren Einschübe, die sich in alter Death Manier („Prophecies Of The Dead“) über die melodiösen Tracks verteilen, aber stets unmotiviert wirken und schon mal gar nicht das elende Corpse Gerödel auf „The Sick“ wollen sich in ein homogenes Ganzes fügen.
Zwar ist die ein oder andere Songidee ganz nett (auch wenn an anderer Stelle schon tausendfach gehört), ein Riff hin und wieder sehr überzeugend („What The Mind Perceives“) und die technische Ausführung recht beachtlich, aber so richtig zündet kein einziger Song durch. Alle Todesbleigenres werden leider verdammt orientierungslos abgegrast; so erinnern die Kreischvocals und so mancher Lead sogar an die unsterblichen Carcass, während natürlich die Schwedenattacken ebenso wenig fehlen dürfen, doch die Kompositionen wirken zu zerfahren und lassen den roten Faden schmerzlich vermissen.

Zudem verhindert die flache Produktion, die freilich jedem Instrument Platz lässt, aber dabei wie ein gigantisches Kissen auf den Boxen wirkt, jeglichen Weckruf an den Rezipienten, der, bereits in leisem Schlummer vor der Anlage liegend, zwar das recht komplexe Drumming am Rande der Wahrnehmung bewundert, jedoch durch die teilweise unnötigen Breaks bereits die ersten, laut vernehmlichen Schnarcher grunzt.

Tja, Jungs, da habt ihr dem Sandmann doch tatsächlich seine Karre gespart.
„Nun Kinder, gebt fein Acht, ich hab‘ Euch etwas mitgebracht!“ sagt der Sandmann… das kann man wohl nur bejahen… dumm nur, dass er’s dieses Mal nicht behalten hat.
Lieber Sandmann, sieh zu, dass du den Lappen wiederbekommst… oder nimm dir ’n Taxi…

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22.06.2005

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