Bitch - Be My Slave

Review

Was haben James Hetfield und Betsy Weiss gemeinsam? Sie sind beide mit ihren Bands METALLICA und BITCH auf einem Album vertreten, nämlich dem legendären “Metal Massacre I”-Sampler. Über James Hetfield braucht man im Prinzip nichts mehr sagen, jeder Metaller kennt den Werdegang seiner Band. Bei BITCH dürfte das dann doch schon etwas anders aussehen. Die 1981 gegründete Band machte vor allem durch ihr SM-Image auf sich aufmerksam, das von Betsy teilweise auch heute noch gepflegt wird. Da BITCH in diesem Jahr auf dem “Keep It True”-Festival nicht schlecht abgeschnitten haben veröffentlichen Metal Blade Records dieser Tage eine Neuauflage des Debütalbums “Be My Slave” zusammen mit der nachfolgenden “Damnation Alley”-EP und einer Bonus-DVD, die den KIT-Gig in Gänze, sowie diverse Bootleg-Clips aus den Achtzigern enthält.

Musikalisch spielten BITCH typischen US-Metal mit Einflüssen aus der Speed Metal-Ecke, einem kräftigen Schuss MOTÖRHEAD und auch an die Rape-Rocker MENTORS erinnert mich die Musik auf “Be My Slave”, wobei hier stets der Gesang von Betsy im Vordergrund stand und auch heute noch steht. Dass die gute Betsy die Töne nicht immer sauber trifft (z.B. in “Save You From The World”), fällt in diesem Fall nicht negativ ins Gewicht, denn wer seine Band BITCH nennt, kann nicht mit cleanen und sauber gesungenen Vocals ankommen.

Die Songs des Re-Release bieten theoretisch nichts wirklich Aufregendes und man kann sich schon gut vorstellen, warum die Band nicht wirklich bekannt wurde. Dafür fehlt einigen Nummern irgendwie die Nachhaltigkeit. Die Riffs und Arrangements waren teilweise höchstens durchschnittlich und Songs wie “He’s Gone” oder “World War III” vergisst man nach dem Hören schlicht und ergreifend zu schnell wieder. Auf der anderen Seite sind die meisten Stücke keine Rohrkrepierer, haben durchaus Charme und Nummern wie “Be My Slave”, “Live For The Whip”, “Make It Real (Make It Rock)” oder der Semi-Hit “Damnation Alley” gehen schön ins Ohr und eignen sich auch als Party-Untermalung. Als kleines Schmankerl für Fans gibt es noch den bislang unveröffentlichten Track “Let’s Go” zu hören, der mit seinem Rock ‘n’ Roll-Flair ebenfalls zu den besseren Stücken der Platte gehört.

Auf der zweistündigen DVD befinden sich, wie gesagt, der “Keep It True”-Gig, der mit gutem Sound, gelungener Kameraführung und einer souveränen Performance seitens der Band punkten kann. Betsy ist heute zwar nicht mehr so gut bei Stimme, wie in den Achtzigern (was die Bootlegs unterstreichen), hat sich ansonsten nicht großartig verändert – aber ihre Brüste scheinen im Laufe der Zeit ein wenig gewachsen zu sein. Es ist jedenfalls eine unterhaltsame Vorstellung, die BITCH hier auf die Bretter legen und man kann sich das Konzert gut angucken. Das trifft auf die Bootlegs nur bedingt zu, denn die Qualität ist, man kann es sich beinahe denken, in den meisten Fällen nicht allzu berauschend. Für Die-Hard-Fans der Band ist das aber natürlich trotzdem sehenswert.

Der Nostalgiefaktor ist, wie bereits angemerkt, bei diesem Re-Release extrem hoch und es ist auch interessant, die Clips aus den Achtzigern zu sehen. Von daher haben Metal Blade mal wieder alles richtig gemacht mit dem Re-Release. Man muss BITCH nicht mögen, man muss auch das Image der Band nicht gut finden, aber eines darf man auch nicht vergessen: BITCH waren und sind ein Teil der Szene, dem man als traditioneller Metaller begegnet sein sollte.

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21.06.2011

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