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Black Tongue - The Unconquerable Dark

Review

Böse, böser, BLACK TONGUE. Wenn es eine Hölle gibt, befindet sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit an Englands Ostküste in Hull. Anders ist nicht zu erklären, was das Doomcore-Quartett da geboren hat: Dessen vierte Veröffentlichung „The Unconquerable Dark“ ist eine brutale Symbiose aus Doom, Sludge, Death und Hardcore. Die ersten Takte des Openers „Plague Worship“ mögen noch harmlos sein. Was dann folgt, ist eine Dreiviertelstunde Abriss vom Feinsten. Oder Gröbsten, wenn man so will.

Das zunächst zäh wabernde „In The Wake Ov The Wolf“ wächst zum atmosphärischen Glanzstück, bei dem man im Refrain sogar versucht ist, von „Gesang“ zu sprechen. Es folgt „Young Gloom“. Danach dürfte kaum noch was stehen: Felle, Saiten, Stimmbänder, alles wird hier malträtiert. Hut ab, wer da seine Nackenmuskeln noch willentlich kontrollieren kann. Damit sich das Ohr nicht an die voranschreitende Zerlegung gewöhnt, wird das Ganze ordentlich akzentuiert. Kurz vor Schluss packen BLACK TONGUE noch einmal unglaublich zähe Grooves drauf. Ein Fest!

„L’Appel Du Vide“ beginnt mit einem Ausflug in Black-Metal-Gefilde und hält Tech-Doom-Passagen bereit, bevor zum geradlinigen Wahnsinn zurückgekehrt wird. Und weil Frontmann Alex Teyen die Bude allein offenbar noch nicht genug zusammenbrüllt, bekommt er in „Vermintide“ Unterstützung von SUICIDE SILENCE-Sänger Eddie Hermida. Was will man da noch sagen. Ein Duett der Demontage. Danach liefern die schweren Doom-Grooves von „Prince Of Ash“ zunächst eine willkommene Atempause. Bemerkenswert ist, dass es zu keiner Zeit statisch wird – mal zäher, mal fließender, aber immer unaufhaltsam schieben sich die Riffberge aus den Boxen.

Mit „The Masquerade“ hält die Platte einen weiteren Höhepunkt bereit – derbe Grooves an den Saiten, fiese Hiebe auf die Schlagbude und darüber schwebend die Leadgitarre. Inmitten dieser Vernichtung tauchen gedämpfte Töne auf, die kaum für Zähmung sorgen. Stark. Und wenn man denkt, man hätte schon alles gehört, packen BLACK TONGUE noch ein Ding wie „A Pale Procession II: Death March“ aus. Der Track beginnt da, wo andere Doom-Formationen aufhören: Eine Handbreit unter der letzten Notenlinie. Danach bildet „I’m So Tired Of Sighing, Please Lord Let It Be Night“ den diabolischen Abschluss – was da aus Teyens Kehle kommt, ist schlichtweg beängstigend. Keine Spur von Eintönigkeit und eine Tracklist, bei der es harte Arbeit ist, überhaupt Favoriten auszumachen: „The Unconquerable Dark“ ist verdammt tief, ziemlich übel und absolut empfehlenswert!

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06.09.2015

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4 Kommentare zu Black Tongue - The Unconquerable Dark

  1. Dirk sagt:

    Langweiliger Deathcore. Gähn.

    2/10
  2. honksen sagt:

    @Finq: Für Iron Maiden Fans ist das natürlich nix

  3. Dirk sagt:

    Was hat Iron Maiden damit zu tun?