Cemetery Fog - Towards the Gates Ep
Peter Mildner 
Bei aller Beweihräucherung und frühzeitiger Verteilung von Vorschusslorbeeren: manchmal enthalten Promo-Infos ja doch einen wahren Kern. Etwa dann, wenn Schwächen der aufstrebenden Schützlinge flugs in vermeintliche Stärken umgedeutet werden. Im Fall von CEMETERY FOG und Iron Bonehead Productions sind es die blutjungen Musiker und deren hochtrabende Ambitionen, die massig Entwicklungspotential und eine glanzvolle Karriere versprechen, wenn auch nur im Underground. Blumige Worte,…
…die „Towards The Gates“ aber leider allzu deutlich schlicht in mangelnde Erfahrung und ein Zu-viel-des-Guten übersetzt. Zweifellos kann das finnische Duo Ideen in eine hörbare Form bringen, vom Grundproblem können obige Verkaufsargumente aber nicht: CEMETERY FOG haben nicht wirklich viel Ahnung, wie sie ihre vielschichtigen Inspirationen in ein kohärentes Ganzes bringen können. Wie so viele Newcomer schlagen sie zwar überschaubar viele aber letztendlich zu viele Richtungen ein und wirken somit richtungslos. Will „Withered Dreams Of Death“ nun psychedelischer Doom sein, alten AMORPHIS nacheifern, frühe Celtic Frost vertonen oder sich doch in der Tradition uralten UK-Doom-Deaths aus den Anfangstagen MY DYING BRIDEs sehen?
Weder Logik noch Bauchgefühl hinter CEMETERY FOGs Kompositionen erschaffen einen befriedigenden Fluss ihrer Musik; die durchaus vorhandenen, prägnant hervorstechenden Momente werden manchmal durch überfrachtete Arrangements, meistens aber durch schlicht fehlendes Gespür für die richtigen Einfälle übergebügelt. Gedehnt auf Songlängen zwischen sieben und knapp neuneinhalb Minuten fehlt der essentielle Zusammenhalt, der solche Aufmerksamkeitsspannen rechtfertigen könnte.
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