Chrome Molly - Gunpowder Diplomacy

Review

Zumindest langjährigen Szene-Zugehörigen dürfte der Name CHROME MOLLY noch ein Begriff sein, schließlich hatten die aus dem britischen Leicester stammenden Herrschaften mit „You Can’t Have It All“, „Stick It Out“ und „Angst“ in den 80er Jahren Alben anzubieten, die ihnen einen gewissen Bekanntheitsgrad einbrachten, für einen kommerziellen Durchbruch aber dennoch nicht reichten.

Mit ein Grund dafür liegt mit Sicherheit darin, dass die Briten zwar ganz ordentlich zu rocken verstanden, im direkten Vergleich zur Konkurrenz jedoch einfach nicht mit jenem Hit-Potential ausgestattet waren und auch auf jegliches Image verzichteten. Das dürfte auch die Tatsache erklären, dass sich CHROME MOLLY bald nach der Veröffentlichung ihres 1990er Albums „Slaphead“ mehr oder weniger unbemerkt aus der Szene verabschiedeten und wie vom Erdboden verschluckt waren.

Gut zwanzig Jahre später jedoch scheint es die Herren Steve Hawkins (Gesang), John Antcliffe (Gitarre) und Nic Wastell (Bass) wieder gelüstet zu haben, etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen und CHROME MOLLY zu reanimieren. Als sich auch noch Greg Ellis als Drummer dem Unternehmen anschloss, stand also nichts mehr im Wege und man begann am vorliegenden Comeback-Album zu arbeiten.

Unterstützt vom früheren LITTLE ANGELS-Fronter Toby Jepson an den Knöpfchen hat das Quartett „Gunpowder Diplomacy“ eingetütet und lässt darauf hören, dass man offenbar überaus ambitioniert an diesem Comeback gewerkelt hat und man sich – dem Faktor Zeit wie auch jeglichem Trend trotzend – keinen Millimeter von seiner früheren Ausrichtung entfernt hat. Will sagen, immer noch kredenzt man kernige Hard Rock-Songs typisch britischer Prägung, die jedoch auch eine deftige Heavy Metal-Schlagseite abbekommen haben und mich manchmal an die früheren, noch eher britisch klingenden DEF LEPPARD, zugleich aber auch an gemäßigtere SAXON-Scheiben denken lassen und immerzu von Melodien geprägt sind.

Auffällig ist auch, dass man sich im Mid-Tempo offenbar dermaßen wohl fühlt, dass man sowohl auf Up-Tempo, aber auch balladeskes Material nahezu vollständig verzichtet. Dadurch klingt die Chose zwar sehr authentisch und lässt auch (nach abermaligem Hören des früheren Materials, dass ich zugegebenerweise überhaupt nicht mehr intus hatte) erkennen, dass CHROME MOLLY bestrebt sein dürften, dort anzuschließen, wo sie einst aufgehört haben.

Genau das aber lässt auch die Befürchtung aufkommen, dass die Band auch mit „Gunpowder Diplomacy“ nicht viel erfolgreicher sein werden als in ihrer 80er Jahre-Phase, zumal man hinsichtlich Eingängigkeit, Hooks und zwingender Momente noch immer nicht ganz mit Formationen wie den erwähnten Referenzen mithalten kann.

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17.02.2013

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