Crème Flesh - Casablumpkin

Review

Dass Death Grind sich bevorzugt jenseits des guten Geschmacks bewegt, ist kein Geheimnis und gleichwohl Kalkül. Im Falle der Kanadier CRÈME FLESH passt hier jedenfalls alles zusammen: anstößiges Artwork, ‚hochromantische‘ Texte, die gnadenlos anecken müssen und Intros, die dem ganzen in bester GUT-Manier noch das perverse Krönchen aufsetzten.

CRÈME FLESH – leicht konsumierbarer Standard

Zugegeben, das ein oder andere Schmunzeln kann man sich anhand metaphorischer Meisterleistungen wie „Femme Fecale“ und „Astroglide Homicide“ nur schwer verkneifen. Die Richtung ist klar definiert, aber der Kult ist zwanzig Jahre nach C.B.T. inzwischen etwas ausgewaschen.

Musikalisch bietet „Casablumpkin“ leicht konsumierbaren Standard: eingängiger Death Grind mit starker Slam-Schlagseite. Das funktioniert natürlich und macht wahrscheinlich live noch um einiges mehr Laune als auf Scheibe. Der groovige Mix ist gefällig, die Vocals gurgeln und auch das Drumming besticht mit der für diese Art von Musik typischen Piccolo-Snare, die im Nachhall kräftig für Kopfschmerzen sorgt.

Die einzelnen Songs sind einfach, überschaubar gestrickt und arbeiten gezielt mit Steigerungen, Double-Bass-Attacken sowie stampfigen Slam-Parts, zu denen man gut abmoschen kann. Im Verlaufe der Spielzeit erhöht sich jedoch die Vorhersehbarkeit gewaltig und nach ein paar Rotationen kommt das gesamte Konzept mit seinen überspitzten, anstößigen Texten auch nur noch halb so lustig daher.

Casablumpkin – anstößig, aber unspektakulär

„Casablumpkin“ ist sauber gespielt, macht so nebenbei durchaus Laune, funktioniert aber nicht auf lange Distanz. Aufgrund der genretypischen einfachen und direkten Struktur der Tracks verliert sich das Album schnell irgendwo im Death-Grind-Nirwana und wäre ohne das ein oder andere Intro CRÈME FLESH nicht im Speziellen zuzuordnen. Insgesamt also zu austauschbar und unspektakulär.

17.07.2023

- perfection is the end of everything -

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1 Kommentar zu Crème Flesh - Casablumpkin

  1. doktor von pain sagt:

    Klingt nicht so, als könnte mir das gefallen, aber der beknackte Bandname ließ mich immerhin kurz schmunzeln.