Crossbow - Break The Ice

Review

Die Worte eines jeden werden an seinen Taten gemessen. Also ist Vorsicht geboten mit großspurigen Ankündigungen. Das hätten sich CROSSBOW, oder vielleicht besser gesagt, ihr Label mehr zu Herzen nehmen sollen. Hier wird davon geredet, dass sich der Metal mit dieser „Machtdemonstration“ neu entdecken würde. Doch dieses großmundige Versprechen hat einen Haken: Es wird nicht gehalten.
„Break The Ice“ bricht nämlich nicht das Eis, dass einem die Pfade zu frischen Power Metal-Hymnen hin versperrt. Zugute halten muss man dieser Dortmunder Formation, dass sie durchaus Potential besitzt. So tauchen hier und da einige wenige, schöne Melody Lines auf, die verschiedenartige Stimmungen heraufbeschwören (Titeltrack, „Devil Knows (My Name)“). Geschickt platzierte Akustikparts sorgen zudem für Auflockerung. Songwriterisches Geschick blitzt also auf. Und auch das sonst vorherrschende, schleppende aber dennoch Kraft ausstrahlende Midtempo-Riffing weiß streckenweise zu gefallen. Was CROSSBOWs Debüt (nach über zehnjährigem Bestehen!) jedoch gnadenlos scheitern lässt, ist Sänger David Ivanov. Das Spektrum seiner Stimme umfasst genau eine Stimmlage und zu allem Übel weiß er noch nicht mal mit dieser unfallfrei umzugehen. Ihm fehlt schlichtweg das Volumen und das Charisma, das einen guten Power Metal-Shouter kennzeichnen sollte. So leiert er sich von Song zu Song, was in „Hope“ seinen traurigen Höhepunkt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gitarrenabteilung meist monoton rifft. Da der Lette es in solchen Momenten nicht vermag, die nötigen, melodischen Akzente zu setzen, reicht die aufkommende Langeweile in ihrer Gesamtheit locker aus, um eine ganze Woche friedlich und ungestört durchschlafen zu können. Aus diesem Grunde kriegt es auch bei zwei Songs eine weibliche Gastsängerin nicht mehr geregelt, die unfreiwillige Vollnarkose abzuwenden. Noch dazu hätte die Produktion ein wenig mehr Schmackes vertragen können. Und wo die in der Labelinfo erwähnte Nähe des Schlagzeugspiels zum Jazz sein soll, bleibt ebenfalls ein Rätsel.
Großen Worten folgen hier also null Taten. Und mal ganz ehrlich: Wenn dies hier die Neuentdeckung des Metal sein soll, werde ich freiwillig zum Volksmusikliebhaber. Da wird aufm Klo wenigstens noch ordentlich gekokst. Obwohl… diese kriminelle Tat passt ja auch nicht zu den Friede-Freude-Eierkuchen-Worten eines Patrick Lindners oder einer Stefanie Hertel. Shit!

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14.01.2005

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