Crowpath - One With Filth

Review

Bereits auf ihrem letzten Album „Son Of Sulphur“ aus dem Jahre 2005 beeindruckten die wahnsinnigen Schweden mit einer Kombination der beiden Begriffe Musik und Chaos und sprengten sämtliche Normen und Regeln gängiger Vorgehensweisen.

Nun steht nach zwei Split-Releases (mit SWARRM 2006 und mit SUBMERGE 2007) mit „One With Filth“ das nächste vollständige Langeisen in den Regalen. CROWPATH gehen wie erwartet einen Schritt weiter und klingen noch abstrakter, noch abgedrehter, noch geschmackloser und noch viel anstrengender als zuvor.

Nach dem ersten Durchlauf hat man das Gefühl, von einem heillosen Durcheinander überrollt worden zu sein; nach dem zweiten und dritten Durchlauf bildet man sich ein, ein paar Segmente der Musik für sich herauskristallisiert und verstanden zu haben und ab dem vierten Durchlauf realisiert man im besten Falle, dass hier noch mindestens fünf weitere komplette Runden nötig sind, um ansatzweise nachvollziehen zu können, was CROWPATH auf diesem Album sagen wollen.

Zwischendurch gibt es ein paar wenige einfache, leicht nachvollziehbare Passagen und Riffs, die dem Hörer das Leben relativ leicht machen und den Zugang zur Materie vereinfachen. Dann aber verschleiern CROWPATH ihre Musik immer wieder mit fast schon undurchsichtigen Arrangements und schwer verschachtelten Beats, dass von Genuss aus der Sicht des Hörers kaum mehr die Rede sein kann. Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN klingen in puncto Sperrigkeit bzw. Vertracktheit dagegen jedenfalls schon fast leicht zugänglich.

Natürlich ist es immer erfrischend und erfreulich zugleich zu hören, wie eine Band gegen die Norm stößt und sich um eine äußerst eigenwillige, unkonventionelle Art bemüht, die mit nichts zu vergleichen ist. Fraglich wird es nur, wenn der eigentliche Sinn der Musik dabei nur bedingt erfüllt wird. Man kann sich natürlich durchaus von diesem Gewirr aus oftmals scheinbar zusammenhanglosen Riffs und Beats unterhalten fühlen und die Art CROWPATHs als genial in den Himmel heben, man kann aber auch sagen, dass das Chaos hier zu wenig beherrscht wird und viel zu viel ungezügelte Energie losgelassen wird.

Ein paar mehr Parts wie in der Song-Mitte von „Cleansed In Chlorine“ zur Auflockerung und Differenzierung des Chaos‘ hätte „One With Filth“ sicherlich gut getan. Auch der Sound, trotz seiner durchaus saftigen und vollen Substanz, trägt gerade in den wirr erscheinenden Passagen nicht unbedingt dazu bei, den Hörer nach Ablauf der Gesamtspielzeit mit einem positiven Gefühl zu verabschieden. Das Album klingt zwar in seiner Machart absolut rund, aber keineswegs perfekt.

CROWPATH besitzen das Gespür für das Morbide und ein krankes Feeling in ihrer Musik, beherrschen die Umsetzung dazu aber irgendwie noch nicht komplett. „One With Filth“ kann deshalb nur und ausschließlich für Musikfetischisten eine Empfehlung darstellen, die sich an allem aufgeilen, was noch über das Maß „nicht normal“ hinaus geht…

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18.11.2008

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