Cryptic Tales - Anathema

Review

Aus Polen stammen CRYPTIC TALES, welche 1989 gegründet wurden. Nach dem „The Sign Of The Southern Cross“ Demo folgte 1991 das Debütalbum „Anathema“, damals noch auf Kassette, welches nun als (CD-)Re-Release vorliegt.

Die Band spielte damals traditionellen, rohen Death Metal, welcher um viele Anleihen aus dem Doom Metal angereichert wurde. Durch die hohe Verwendung einerseits straighter, schnörkelloser, schwerer Riffs, andererseits aber auch melodischer Leads, ist eine Nähe zur damaligen Schwedentodszene nur schwerlich zu leugnen. Aber auch die guten alten ASPHYX, MORBID ANGEL zu Demozeiten und BOLT THROWER kommen mir hier und da in den Sinn, wenn ich mir das Album so anhöre. Das tiefe, verhallte Geröchel passt da zwar ganz gut, kräftigere, markigere Growls wären mir aber doch lieber. Das Schlagzeugspiel zeigt sich recht variabel. Aufgrund der sehr rauen, nicht allzu differenzierten Produktion, der es auch an Druck fehlt, kommt beim Hörer allerdings eher Geschepper als sonst was an. Nun ja, ein Underground-Debütalbum aus dem ehemaligen Ostblock eben. Das stört mich eigentlich nicht, viel eher sind es die akustischen und Keyboard-Zwischenspiele, die meiner Meinung nicht so supertoll in das Gesamtgeschehen eingebettet wurden. Das liegt einerseits an den starken Klangunterschieden, wenn die Band aus dem Death-Metal-Geschrate ausbricht, andererseits wirken die Stücke dadurch auch manchmal etwas überfrachtet.

Tja, charmant ist „Anathema“ schon irgendwie, Kult natürlich auch, skurril sowieso. Wirklich gut aber nicht.

13.10.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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