
CURSE OF KHATRU huldigen mit ihrem gleichnamigen Debüt dem klassischen Death Metal und streben dabei die Qualität von DEATH, MORBID ANGEL oder GRAVE an. Auf dem ersten Lauscher gelingt ihnen das auch – doch leider ebbt die Begeisterung schnell ab.
CURSE OF KHATRU geben sich nonkonform
Instrumentales Intro? Check. Knüppelnder erster Song, den ein langgezogenes Growling einleitet? Check. Headbanger-Riffs? Check. Zugegeben: CURSE OF KHATRU wissen die Zutaten eines guten Death-Metal-Albums zuzubereiten und kochen auf ihrem Erstling einen passablen Eintopf. Der erste Song „Accepting Fate“ knallt rein und alles, was danach kommt, ist handwerklich solide. Treibende Rhythmen, unterbrochen von dezenten Breakdowns, wechseln sich mit knackigen Gitarrensoli ab und die Growls klingen tief, böse und klassisch.
Aber was fehlt dem Gesamtwerk? Warum ist es so schwer zu fassen? Erst nach mehrmaligen Hör-Sessions fällt auf, weshalb die Platte sich einfach nicht ins Gedächtnis einbrennen will: Trotz all der guten Ideen und der makellosen Produktion ist die Platte nicht herausragend – ein Eintopf eben. Das ist schade, bieten CURSE OF KHATRU doch durchaus ein paar bemerkenswerte Highlights. Doch das Gesamtkonzept kommt nicht an den selbst auferlegten Anspruch an die oben genannten Genregiganten heran. Highlights wie das Surfer-Rock’n’Roll-Intro von „Mexican Service“ oder die Break-Parts von „Cut“ bleiben nicht hängen. Die Koblenzer wollen so sehr nonkonform wirken, dass die Platte uniform wirkt.
CURSE OF KHATRU ist nicht das beste Debütalbum …
Das klingt schlimmer, als es ist. Das Trio um den Sänger 4QSAESH weiß durchaus, wie es ihre Werkzeuge einzusetzen hat. Hier befinden sich talentierte Musiker, die Spaß am Handwerk haben und mit ihrem Debüt echtes Garagen-Feeling aufbauen. An diesem Punkt wirkt das Statement der Band nicht aufgesetzt, sondern zielführend.
„Unser Debütalbum klingt nach der Art von Death Metal, die wir mögen. Entfesselt, aggressiv und songorientiert.“
Was zunächst wie eine Floskel klingt, bringt das Debüt der Koblenzer auf den Punkt.
… aber auch bei Weitem nicht das Schlechteste
Die Band kann nicht mal etwas dafür, dass die Platte nicht wirklich in Erinnerung bleibt. Es ist nicht ihre Schuld, dass der Markt übersättigt ist und dass feste Regeln kaum Innovationen zulassen. Auf einem Sampler würden CURSE OF KHATRU nicht einmal aus der Masse herausstechen, aber nun kommt der Clou: Das müssen sie nicht! Das Album entfaltet seine Kraft nicht bei einer Autofahrt im Regen oder beim Chillen auf dem Sofa. Durch die Studioqualität wirken die Songs wie gefangene Büffel mit ausgebremster Kraft.
Was all den Kompositionen durch den trockenen Sound fehlt, könnte auf der Bühne richtig überzeugen. Und hier liegt wahrscheinlich die Stärke der Band. Sie gehören zu den Projekten, die man live erleben muss. „Humanity Is Lost“ oder „Fill The Void“ sind für eine Festival-Setlist prädestiniert und, um die Metapher vom Anfang wieder aufzugreifen, verwandeln den Eintopf in ein Festmahl – sofern er aus einer Gulaschkanone kommt.
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