Daemonlord - Godless Prayers

Review

Irgendwie sieht das Cover ja nach GRAVE DIGGER aus, finde ich. Und ein bisschen nach sehr altem schwedischen Death Metal. DAEMONLORDs vierte Platte hat allerdings weder mit deutschem Power Metal noch mit Death Metal große Berührungspunkte, sondern bewegt sich eindeutig im Black Metal melodischer Prägung.

Schweden allerdings ist als grober Anhaltspunkt durchaus zu gebrauchen – die ersten beiden Assoziationen sind für mich in langsameren Momenten die erste DIABOLICAL MASQUERADE („Antarctica“) und in den schnelleren Parts vielleicht DISSECTION oder VINTERLAND. Die beiden Spanier erreichen allerdings weder die atmosphärische Dichte oder den einzigartigen Stil von DIABOLICAL MASQUERADE, noch schreiben sie Ohrwürmer von der Qualität, wie Jon Nödtveidt sie gleich dutzendweise aus dem Ärmel geschüttelt hat. Trotzdem sind DAEMONLORDs Stücke nicht übel und haben einen nicht zu verleugnenden Zug an sich (gutes Beispiel: „Train To Nowhere“, das tatsächlich auch von VINTERLAND stammen könnte). Das mag vor allem dem straighten Drumcomputer geschuldet sein, der mir zwar viel zu steril und zu eindeutig programmiert klingt, aber zumindest für das Gefühl sorgt, „Godless Prayers“ sei eine ziemlich fixe Black Metal-Platte. Ist sie im Grunde auch.

Schaut man genauer und mit kritischem Blick hin, fällt auf, dass sich die Stücke untereinander doch sehr ähneln. Dieselben Blast-, Thrash- und Doublebass-Patterns im Drumcomputer tauchen immer wieder auf, die Gitarrenfiguren schwedischer Prägung sind in nur geringfügigen Variationen immer wieder dieselben und der Gesang ist leider auch relativ eindimensional, wenn auch stilistisch passend. Abwechslungen gibt es wenige, und wenn, dann gehören sie nicht zu den glänzenden Momenten der Band („Cut The Withered Flower“). Das alles ist verpackt in eine ziemlich schwachbrüstige, dünne Produktion, die danach klingt, als sei sie vollständig am heimischen Schreibtisch entstanden. Das klingt insgesamt härter, als es „Godless Prayers“ wahrscheinlich verdient hat. Dem Album mangelt es zwar insgesamt trotz einer im Durchschnitt vorhandenen Qualität an echten Höhepunkten und an etwas Außergewöhnlichem, an das man sich auch nach Monaten oder Jahren noch erinnern wird – aber das Potenzial ist definitiv da, kompositorisch wie spielerisch. Fragt sich, ob DAEMONLORD das nach vier Alben beim nächsten werden voll ausschöpfen und eine herausragendere Platte abliefern können.

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26.02.2011

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