Dark Order - The Violence Continuum

Review

Welche Glatzenpolitur mag Capt. Picard eigentlich verwenden?
Vielleicht greift man da im 24. Jahrhundert auf Ballistol von Klever zurück?
Oder macht man da alles mit diesen Ultraschallduschen? Und wenn Jean-Luc ’ne Politur verwendet, leiht der die dann auch mal an seinen Kollegen Capt. Sisko aus? Fragen über Fragen… und auch die Trekkies von DARK ORDER finden auf diese keine geeignete Antwort und beschäftigen sich daher textlich lieber mit dem Dominionkrieg, den der leidgeplagte Sisko zu führen hat.

Sagte ich Trekkies? Ok, das sind sie natürlich auch, aber in erster Linie stellen die Jungs die „Nuclear Thrash Metal Titans“ aus Australien dar. Wow! Also strahlende Helden des australischen Knüppelmetals… ich denke da momentan eher an ALCHEMIST oder MORTIFICATION, aber das tut erstmal nichts zur Sache. Besonders nuklear ist auch der Tonträger ausgefallen, auf dem die Herren ihre Kost darbieten. Dreht man die CD nämlich um, hat man ne DVD auf der Rückseite… ehrlich! Das Dingen hat denen bestimmt Scotty persönlich aus nem Dilithiumkristall unter Wasser mit nem Lötkolben geschnitzt.

Gleich zwei Videos werden angeboten! Das ist auch gut so, hat man somit doch gleich ZWEI (in Zahlen 2!!!) Belege vorliegen, wie peinlich Metal-Videos so ausfallen können. Dazu ist das ebenfalls beigefügte Outtake-Material noch nicht mal notwendig.

Dabei verwurstet man auf „Slaves Of A Nameless God“ mal wieder die üblen Fernsehprediger, die den armen Deppen das Geld aus der Tasche ziehen; aber das haben die ganzen großen „Harten“ doch schon bis zum Erbrechen praktiziert. Denken wir nur an SLAYER, DEATH und… GENESIS („…touch the screen!…“).

Ok, Videos sind halt nicht die Stärke von DARK ORDER, aber wie sieht es denn musikalisch aus?
Nun gut, NUCLEAR ASSAULT und Konsorten werden auch heute ihre Freunde finden (was auch berechtigt ist!), vor allem, wenn man sich zusätzlich DEATH ANGEL annähert und von den völlig unvermeidbaren SLAYER so gut wegkommt wie Koksnase Friedman von Nutten und Haargel.
Nee… Leute, ich habe schon aufgewärmten Spinat von Iglo gefressen und es überlebt…
Kotzwürg! Egal… geben wir den Kerlen auch weiterhin ne Schangse und hören uns den Rest der Platte auch noch an; doch nur mit den Resten von glorreichen Bands lässt sich heute auch nicht mehr allzu viel Lob einheimsen…

WOW! Noch so’n Thema, was vorher noch keine Band hatte: Moby Dick! Super! Spitze! Wie viel Scheißendreck-Kilometer musste der arme Meeressäuger schon für den Metal zurücklegen. Der muss Bonusmeilen zum Umfallen haben! Und die Aussies machen ne ganze Trilogie draus! Fehlt thematisch nur noch Tolkien und Pornos…

Ja, Moby Dick! Haben wir den nicht schon von MASTODON im Rahmen der Scheibe „Leviathan“ ausgeschlachtet bekommen? Und gibbet nich sogar ne Band, die sich AHAB nennt und Melville total super findet? Prost! Wie fein, dass DARK ORDER da in ein völlig unverbrauchtes Horn stoßen und die Chose auch Mucke-technisch so beschissen in Szene setzen, dass nicht nur Queequeg die Tattoos außer Fresse hüpfen, sondern auch Moby Dick himself der Blubber aus der Melone quillt, dass es raucht! Wenn man mal ne Band suchen sollte, die so richtig käsige Intros schreiben kann… sie ist gefunden! Derart belangloses Songgeschreibe muss man erstmal nachmachen! Da bekommt man vom Gähnen schon Risse im Mundwinkel.

Um noch mal auf die Videos zu sprechen zu kommen gehabt haben: Meine Fresse… wie böse kommt der Fronter rüber! Stimmlich auch in die SEPU-Maxe Ecke schielend post der sich einen ab, dass es ein Fest ist. Besonders toll: Wenn er einen auf Tom Araya macht und dabei quiekt wie die Wutz ausser Media Markt-Werbung. Doll! Bin beeindruckt!

Und zu den restlichen Songs sei angemerkt: Ein paar gute Riffs und hin und wieder ne nette Idee machen nicht zwangsläufig gute Songs aus! Die Bay Area weiden andere Bands wesentlich überzeugender ab. Es sei vielleicht auch mal angeraten, die Songs ein wenig zu kürzen. Komprimiertes Songwriting ist manchmal ne dolle Sache… sonst nerven die Tracks sieben oder gar acht Minuten!!!

Schade! Hatte nach erstmaliger Ansicht der Platte ne arge Vorfreude und nach dem nunmehr doch als recht zweifelhaft zu nennenden Genuss der ersten Riffs war die auch fast bestätigt. Leider hab ich den Rest auch noch gehört.

Wer in Anbetracht dieser öden Scheibe in dem als Bonusfootage beigefügten Material derart einen auf dicke Hose macht und sich schon im Thrash-Olymp wähnt, sollte zudem den Ball mal ein bisschen flacher halten. Mit der Nummer kommt ihr nie durch die Sternenflottenakademie!

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17.12.2006

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