Days of Loss - Our Frail Existence

Review

Schnelligkeit gehört definitiv nicht zu den Tugenden von DAYS OF LOSS. Ganze 13 Jahre benötigte man nach der Gründung Mitte der 90er, um das Debut „Life Is Decay“ zu veröffentlichen und nochmal fünf, um nun den Nachfolger folgen zu lassen. Und nicht nur in Punkto Veröffentlichungsturnus lassen es die Wiener eher gemütlich angehen: auch musikalisch ist man nicht allzu hastig unterwegs,…

…was nicht nur für das Spieltempo sondern auch den Zeitgeist gilt. Knapp zwei Dekaden nach ihrer Inkarnation schlagen DAYS OF LOSS den Bogen zum damals erst in der Entstehung begriffenen Göteborg-Death, kleiden ihn in ein aufpoliertes Soundgewand und kleben ihm den Sticker „Our Frail Existence“ auf. Die zehn vorrangig im Midtempo gehaltenen Songs erinnern in fast jeder Note an jenen schwedischen Melo-Death, den im ausgehenden letzten Jahrtausend IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY salonfähig gemacht haben. Hochmelodisch, mit leichter Thrash-Kante in ruhepulsschnellem Double-Bass-Gewitter, leichten Elektronika und dem ein oder anderen Amott-Gedächtnis-Doppel-Lead schafft „Our Frail Existence“ kurzweilige Unterhaltung für all jene, die meinen, es sei in jenem Genre noch nicht alles geschrieben worden,…

…was sich zugleich auch als größter Stolperstein für „Our Frail Existence“ erweist. Im von besagten Speerspitzen kultivierten Stil grüßt das sprichwörtliche Murmeltier, weswegen IN FLAMES schon längst ihrem Kinder- und Jugendalter entwachsen sind, ARCH ENEMY seit 2005 die selbe Platte aufnehmen und selbst DARK TRANQUILLITY als sich ewig wandelnder Innovationspool langsam ins Stocken geraten (an dieser Stelle: toi, toi, toi für AT THE GATES 2014). In diesem Sinne haben DAYS OF LOSS nach mehrjährigem Reifeprozess ein Album hingestellt, das leicht zugänglich wie eingängig ist, sich nach hinten raus aber schnell abnutzt und in Punkto Größe den Genre-Begründern natürlich nicht das Wasser reichen kann. Aber wahrscheinlich wollen die Österreicher auch nur spielen.

31.01.2014

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