Deadbeat Hero - Help!!!

Review

Wenn ich mal wirklich viel Zeit habe, zähle ich die Reviews zu Metalcore-Platten, die mit „eigentlich muss man nicht mehr viel dazu sagen“ beginnen. Das dürften fast so viele sein, wie es Veröffentlichungen aus diesem Genre gibt. Also: zuviele. Und jetzt kommt noch eines dazu, das zu DEADBEAT HEROs erster Platte „Help!!!“.

Auch wenn die fünf jungen Franken vorschieben, ihre Seele dem Hardcore vermacht zu haben, aber nicht davor zurückschrecken, auch Metal- und Postcore-Elemente in ihre Songs aufzunehmen, muss man ganz klar sagen: natürlich ist es auch wieder nur Metalcore. In diesem Fall zwar gewollt melodischer, aber letztlich zocken auch DEADBEAT HERO eben doch nur Standardriffs, Standarddoublebass, Standardbreakdowns, Standardshouts, Standardsound. Das kann man sogar sagen, ohne konkrete Referenzen nennen zu können.

Ein paar cleane, poppig-funkige Gitarren und dissonant-technisches Mathcore-Geriffe machen noch lange keinen Postcore aus, und mit Hardcore hat das meiner Auffassung nach – zumindest musikalisch – ebenfalls gar nichts zu tun, dazu ist das alles einfach zu brav. Die in diesem Kontext als „experimentell“ einzustufenden Elemente liegen außerdem gehörig neben der Spur und klingen eher schief und aufgesetzt, als dass sie sich in den Gesamtsound harmonisch einfügen würden. Schlimm ist auch der völlig aus dem Rahmen fallende Rockanfall in „Tidal Waves“.
In den besten Momentan klingt das dann entfernt wie Band XYZ aus dem Relapse-Roster, in den schlechtesten ist es einfach leider recht gesichtslose Nachmacherei von Zeug, das die Originatoren dieses Stils selbst schon seit Jahren nicht mehr produzieren würden, oder das aktuell in UK angesagt sein mag. Da würde eine Band wie DEADBEAT HERO zu den neuen Superstars ausgerufen. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst wissen.

Woran es „Help!!!“ aber vor allem mangelt, sind die gut geschriebenen Stücke. Ich kann wirklich nicht erkennen, dass hier songdienlich und auf den Punkt komponiert worden ist. Eher ist die Platte ein wuseliges Durcheinander von wild und gewollt durcheinander gewürfelten Elemente modernen Metals, bei dem für mich weder an Brutalität noch an Emotion irgendetwas rüberkommt. Ich finde, dass das nicht Sinn und Zweck einer Veröffentlichung sein kann. Zocken können eine Menge Leute, auch DEADBEAT HERO, aber berührende Musik zu schreiben, müssen eine Menge Leute, auch DEADBEAT HERO, noch lernen.

06.05.2010

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