Deathscythe - In All Of Us

Review

„In All Of Us“, das Debütalbum der Italiener DEATHSCYTHE, macht äußerlich einen zwiespältigen Eindruck – einerseits übertrieben theatralisch, andererseits in seiner Farbgebung dann doch irgendwo neugierig machend. Und damit kann das Äußere auf jeden Fall stellvertretend für den Inhalt sein, denn der gestaltet sich ebenfalls als zwiespältig: Melodic Death Metal, der oft den Anschein macht, gänzlich auf dem Reißbrett entstanden zu sein, dann aber doch immer wieder aufhorchen lässt. Dazu gesellen sich Black-Metal-Parts, die auch nicht gerade die innovativste Erfindung seit dem Rad darstellen, aber zwischendurch immerhin das relativ enge Melo-Death-Korsett auflockern können, das sich DEATHSCYTHE geschnürt haben. Auch nicht gerade zuträglich ist der relativ dumpfe, wenig charmante und alles in allem verwaschene Sound. Aber unter dem Strich ist mit „In All Of Us“ tatsächlich so etwas wie ein gutes Album herausgekommen, obwohl das mit den Einzelzutaten aus relativ altbackenem Melo Death und altbackeneren Black-Metal-Anleihen kaum möglich zu sein scheint.

Denn so sehr sich DEATHSCYTHE auch nicht darum scheren, allzu viel Finesse oder Fingerspitzengefühl in ihre Musik einzubauen, irgendwo sind, fast wie durch Zufall, ein paar Songs herausgekommen, die sich ganz gut anhören lassen. Auch wenn dabei natürlicherweise nicht alles zündet, machen die Italiener zum Glück kurzen Prozess, zocken ihre neun Songs in nur knapp mehr als 40 Minuten herunter und entgehen so geschickt dem Schlund der Langeweile, in den schon zehn Minütchen mehr das Album hätten stoßen können. So aber zeigt sich „In All Of Us“ kompakt, garantiert alles andere als fehlerfrei, dabei aber immer ganz nett anzuhören, mit wenigen Überraschungen, aber immerhin mit ein paar recht eingängigen Stellen, zum Beispiel in „The Pact“ oder „History Of My Suicide“. So ist DEATHSCYTHE kein Klassiker gelungen, der im Gedächtnis bleibt, aber immerhin eines dieser Alben, die man sich ein paar Mal anhört und dann im Regal verstauben lässt … bis man es Monate später doch nochmal mit ins Auto nimmt, weil’s ja doch ein paar geile Momente hat.

14.01.2014

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