Derogatory - Above All Else

Review

Aktuell sind wir tatsächlich in einem Zeitalter angelangt, indem irgendwie geartete Old-School-Klänge grundsätzlich abgefeiert werden. Die Renaissance altertümlichen Death Metals in den letzten Jahren war auch für mich durchaus eine angenehme Sache, die viele Perlen hervorgetragen hat, die diesen Spirit unheimlich authentisch wiedergeben. Der Teufel scheisst allerdings immer auf den größten Haufen, weshalb sich heutzutage auch langsam Bands zeigen, die eigentlich keine bedingungslosen Jubelschreie verdienen. Auch wenn die Amis von DEROGATORY sicherlich nicht zu dem Schlechtesten dieser Sorte gehören, heben sie sich doch eigentlich nicht vom Durchschnitt ab. Das liegt ganz zentral daran, dass die Truppe insgesamt zu schwammig agiert, zu wenig klare Ziele setzt und ebenso wenig rote Fäden spinnt.

Von der Ausrichtung her bleibt der Vierer aus Kalifornien heimisch. So kristallisiert sich relativ schnell größtenteils recht vertrackter US-Old-School-Death-Metal im Sinne von MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE oder VILE heraus. Parallel dazu verläuft selbstredend der urtypische Sound, den wahrscheinlich etliche Garagenbands anno 2013 qualitativ besser hinbiegen könnten. Die Gitarren klingen zumeist billig, wobei ihnen stets die Völle zu fehlen scheint, das Schlagwerk dominant, dafür aber äußerst schepprig, während der keifende Sänger Christian Ordonez auf naturelle Art und Weise sein Übriges tut. Klar, das ist alles so gewollt, aber ein bisschen mehr Wumms hätte “Above All Else“ trotz Antiquitäten-Gewand durchaus vertragen dürfen.

Ansonsten offenbaren DEROGATORY phasenweise durchweg interessante Ansätze, die schon zeigen, dass die vier Musiker hinter den Instrumenten sicherlich etwas auf dem Kasten haben. Manchmal ist es schwierig durch die Fassade der Songstrukturen von “Above All Else“ zu blicken, stellen sich diese doch meistens als sehr komplex dar. Gut funktioniert das etwa bei dem Song “Fortold In My House Of Seance“, indem sich technische Passagen, mörderische Soli und wieder erkennbare Szenen gut durchmischt abwechseln. Dass aber alles in allem ein kompositorisches Patentmittel abhanden gekommen scheint, beweist ein Großteil der restlichen Songs, der immerzu schön vor sich her schreddert, aber eine gewisse Aussagekraft vermissen lässt. So bleibt “Above All Else“ nur blasses Mittelmaß.

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06.12.2013

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