Dominia - Divine Revolution

Review

Die Russen können also auch einen auf Gothic-Death Metal machen. Denn „Divine Revolution“ von DOMINIA kommt verschnörkelt einher, immer burlesk, reich ornamentiert, Growls auffahrend (die stark ausfallen), dramatische Licks und manchmal auch Violinenklänge, die nicht spitzig enervierend ausfallen, sondern eine gute Ergänzung des Soundgefüges darstellen.

„Prophecy“ und With Pain Into Eternity“ überzeugen mit Melo-Death, der sich an labyrinthischem Gothic entlanghangelt, Keys sind allgegenwärtig, der Grundton immer in der Schnittfläche von Traurigkeit und Euphorie. Da die Growls den Hauptteil der Vocals ausmachen, ist eine kräftige Prise Aggression gegeben. „Burial Of Reasons“ zeigt uns wieder diese magische, rätselhafte Ausrichtung, die atmosphärische Synthesizer-Parts und Geigenklänge aufs angenehmste zu erschaffen in der Lage sind.

So manches Mal erinnern DOMINIA an Death-BORGIR, da sie ähnlich opulent zur Sache gehen. Die Key-Sequenzen sind mir bisweilen zu sehr auf Schneetreiben, Glöckchen und Winterlandschaft getrimmt, aber gut, die Kurve kriegt der Schlitten immer. „God Is A Brand“ (geiler Titel, übrigens) rifft sich durch den mit Folklore geschmückten Göteborg-Death, wobei eine wehmütige, ergreifende Melodie verführt. Gut, dass fast nur Growls aufgeboten werden, da so der Kontrast zur manchmal den Kitsch streifenden Musik viel schärfer hervortreten kann.

ETERNAL TEARS OF SORROW, EVENTIDE oder IN FLAMES sind hin- und wieder Nachbarn dieser Band; wäre die Musik noch besser produziert, dann könnte da noch Großes folgen. Aber auch so wird die Zielgruppe zufrieden sein, denn die Kompositionen überraschen mit variablem Liedgut. „Beautiful Innocence“ ist beinahe ein kleiner Hit, zumindest für schwarzgewandete, rothaarige junge Fräuleins bestens fürs heimatliche Ballett geeignet.

Im überlangen Finale „Mountains Of God’s Depression“ zieht die Band nochmals alle Register. Klassik, Rock, Metal, alles wird munter gemischt, die melancholische russische Seele spricht voller Anmut zu uns. Mit dem ruhigen Schlussteil könnte eine Abschiedssequenz eines französischen oder russischen Films unterlegt werden. Ein interessantes Album einer talentierten Band, zwar nicht ganz so revolutinär wie Lenin, aber immerhin. Hoffentlich machen die weiter so.

06.11.2007

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