Draven - Mirror

Auf metal.de waren DRAVEN bislang noch kein Thema, dabei existieren die Schweizer schon seit 14 Jahren und haben damals mit ihrem Debüt einen kleinen Hit in ihrer Heimat feiern können. DRAVEN, das sind mittlerweile nur noch Tek und Syn, die auf ihrem vierten Album nahezu alles im Alleingang gemacht haben, live werden sie allerdings am Bass und den Gitarren unterstützt.

Seit jeher standen DRAVEN für einen Mittelweg aus melodisch starkem Rock und harter Metal-Gangart – „Nu Rock“, wie es bisweilen bezeichnet wurde, mit deutlichem Fingerzeig Richtung Nu Metal. Daran hat auch die zum Duo geschrumpfte Band nichts geändert, „Mirror“ ist eher eine Bestandsaufnahme und innere Einkehr, die unterm Strich eine klare Ansage bedeutet: DRAVEN sind immer noch DRAVEN.
Nach dem eher soften Einstieg mit „Perfect System“ geht es mit „Breathing“ schon deutlich energischer zu. Richtig punkten können sie in meinen Ohren mit „Bother“, der im Vergleich zum Rest eher untypische Akkorde anschlägt und dadurch positiv abhebt.

Piano, Synthesizer („Mirror“) und Scratches sorgen für eine angenehme Klangweite, die Produktion vom erfahrenen Tommy Vetterli für die Dynamik, die ein solches Album braucht. In der zweiten Albumhälfte sind DRAVEN deutlich besser drauf, zumindest wesentlich härter. „Aching“ kommt geradlinig ganz ohne Kunstverzierungen aus, und in „Clean My Mind“ wird es auch endlich mal gesanglich aggressiv. Die härtere Seite überzeugt mich persönlich mehr. Wer weniger Härte, dafür aber bewusst melodische Rockklänge bevorzugt, erwischt mit DRAVEN keinen schlechten Fang.

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