Ivory Tower - Heavy Rain

Review

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind IVORY TOWER bereits im Geschäft, legen dabei aber eine eher gemächliche Veröffentlichungsfrequenz an den Tag. So ist „Heavy Rain“ erst das sechste Studioalbum und zugleich das erste, auf dem der 2021 als neuer Sänger zur Band gestoßene Lord Francis Soto zu hören ist. Warum man sich beim Cover-Artwork mit dem bandnamenskonform phallischen Bauwerk jedoch ausgerechnet für eine wurmzeichenverdächtige Wüstenlandschaft entschieden hat, die wirkt als hätte sie den titelgebenden Starkregen bitter nötig, bleibt das Geheimnis der Kieler.

Wirklich progressiv sind IVORY TOWER nicht

Stilistisch werden IVORY TOWER immer wieder in die Progressive-Schublade gesteckt – mit „Heavy Rain“ sind sie dort jedoch vollkommen fehl am Platz. Die Band spielt klassischen Power Metal und spult so konsequent ihre Strophe/Refrain-Schemata herunter, dass sich bei einer durchschnittlichen Songlänge von knapp sechs Minuten repetitive Längen nicht vermeiden lassen. Immerhin weisen die Songs eine angenehme Grundhärte auf und sind sauber abgemischt, reproduzieren im Endeffekt aber doch nur genretypische Standardkost.

Der selbsternannte Möchtegernadelige Francis Soto fügt sich als neuer Frontmann gut ins Bandgefüge von IVORY TOWER ein und liefert eine kraftvolle Gesangsleistung ab. Dabei erinnert er frappierend an Andi Deris und rückt so die Songs in die Nähe mittelalter HELLOWEEN. Die großen Emotionen kommen hingegen viel zu kurz, Soto ist zu sehr auf technische Perfektion bedacht, als dass er den Songs eine echte Seele einhauchen könnte.

Ein Album wie ein Starkregenereignis

Am Ende lassen IVORY TOWER ihre Zuhörerschaft mit einem indifferenten Achselzucken zurück. Wirklich schlecht ist „Heavy Rain“ sicherlich nicht geworden, gleicht in seiner Wirkung aber tatsächlich einem Starkregenereignis: Kurz und heftig prasselt die Musik auf den Zuhörer ein und sorgt bei einigen für heißersehnte Abkühlung – wenn sich dann aber die Wolken verzogen haben und wieder den Blick auf einen tiefblauen Himmel freigeben, ist man froh das Unwetter überstanden zu haben und hofft, dass eine Wiederholung wieder ein Weilchen auf sich warten lässt.

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28.04.2024

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Ivory Tower auf Tour

26.07. - 27.07.24Burning Q Festival 2024 (Festival)Controversial, DOOL, Gama Bomb, Grand Cadaver, Groza, Haliphron, HeadGear, Intöxicated, Ivory Tower, Lik, Revel In Flesh, Scalpture, Schizophrenia (BEL), Seven Sisters, Slaughterday, Smoulder, Spearhead, SpitFire, Stallion, Terzij de Horde, The Night Eternal, Uada, Wrestlemaniacs, Cloak, High Command, New World Depression, Toxic Holocaust und Chapel Of DiseaseBurning Q Festivalgelände, Freißenbüttel

4 Kommentare zu Ivory Tower - Heavy Rain

  1. Werner sagt:

    Hallo Florian,

    die neue Ivory Tower war bisher eines der drei Highlights in diesem Jahr, hörte ich bereits mindestens um 100 mal und finde ich durch und durch perfekt gemacht.

    Bin Fan vom ersten Album an – und restlos begeistert – mir kamen stellenweise die Tränen beim Hören!

    Das Ding mit ner 5 abzuklatschen und so von oben herab zu schreiben ist absolut nicht angebracht.

    Gibt zum Glück genug Plattformen, wo das Album lobend erwähnt wurde.

    10/10
  2. runningmelodeath sagt:

    Mir gefällt es einfach nicht und ich war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht ob des Gehörten. Irgendwie hört man nicht und fühlt man nicht wohin das Ding gehen soll. Und dann ist die Gesangsspur auch noch sehr eigen produziert. Ganz kann ich diverse positive Reviews nicht nachvollziehen. Gut Geschmäcker sind verschieden und manche finden auch so einen Totalschrott wie ST.Anger von Metallica noch gut…….

    4/10
  3. nili68 sagt:

    St. Anger geht doch noch. Lulu is where it’s at I AM THE TABLE! Vielleicht ist das aber auch Kunst, die ICH nicht verstehe…
    Das hier? Kann man gut nebenbei hören, aber würde ich nicht kaufen.

  4. Nether sagt:

    Lulu ist aber ein Lou Reed Album, an dem Metallica beteiligt waren.

    Was Ivory Tower betrifft, das Video ist ziemlich hüftlahm.