Electrocution - Inside The Unreal

Review

Im Spätherbst des großen Death-Metal-Booms, nämlich Anfang 1993, befanden sich die Italiener ELECTROCUTION mit ihrem ersten und einzigen Album noch „Inside The Unreal“, bevor sie ein paar Jahre später die Segel strichen. Goregore Records, ein Unter-Label von Aural Music, bringt das Teil dieser Tage zum 20-jährigen Jubiläum remastered, aber ohne Bonus-Material neu heraus und da nur die wenigsten mit dem Quartett aus Bologna vertraut sein dürften, wollen wir doch einmal nachsehen, wie es vor zwei Dekaden im Irrealen so aussah.

Und tatsächlich, das Verschwommen-Verworrene, das der Titel suggeriert, spiegelt der technische und mit leichtem Thrash-Einschlag aufwartende Florida Death Metal ELECTROCUTIONs wieder – eine heftige Mischung aus alten bis mittleren DEATH, MORBID ANGEL und ATHEIST dürfte die Sache einigermaßen greifbar beschreiben. Meist geht es flott und von tiefem, unbarmherzigem Gegrunze durchzogen nach vorne, dabei warten die Kompositionen mit etlichen Tempowechseln, recht komplexen Riffs und gelegentlichen chaotischen Soli auf. Eigentlich gibt es nicht wirklich etwas zu bemängeln, doch den zehn Stücken fehlen zumeist die Schattierungen und Alleinstellungsmerkmale, die letztlich aus einer ganz guten Scheibe eine bessere gemacht hätten: Nur „Ghost Of The Past“, die mit fünfeinhalb Minuten mit Abstand längste Nummer, schraubt das Dauergeschrote mal etwas ausgiebiger ins Schleppende herunter und sticht damit etwas heraus.

Sicher hat es „Inside The Unreal“ zu Recht niemals in irgendwelche Death-Metal-Bestenlisten geschafft. Andererseits paaren ELECTROCUTION auf ihrem einzigen Langeisen ziemlich kompromisslose Brutalität mit technischem Anspruch und strahlen – trotz überflüssigem Remastering – unzweifelhaft auch jenen morbiden Old-School-Charme aus, den man heutzutage nur noch selten reproduzieren kann. Vielleicht wäre den Italienern ein anderes Schicksal beschieden gewesen, wären sie geografisch in Amerika, Großbritannien oder Skandinavien verortet gewesen und hätten dadurch eher die Aufmerksamkeit eines großen Labels auf sich ziehen können.

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03.05.2012

Der metal.de Serviervorschlag

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