Um mal im Themenfeld zu bleiben: mit EROTTICA´s Debutalbum „Erotticism“ verhält es sich wie mit einem heissen Babe aus den 80ern aus heutiger Sicht. NWOBHM-Fans der ersten Stunde wird bei Uptempokrachern wie „Fight Till You Die“ oder „Hellbound“ sicherlich das Blut komplett in die Unterleibsregion wandern, denn wie auf dem kompletten Album regieren hier vorrangig zwei Namen: MAIDEN und PRIEST. Moderate Gitarrenschärfe und allerfeinste melodische Leads machen hier immer wieder die Runde, zwar schon oft gehört aber von Gitarrist Torgny Johansson schweinegeil wieder aufbereitet. Bei der, zugegebenermaßen leider etwas unausgewogenen, Produktion dürfte auch so manchen Urgestein der Geifer von der Kinnspitze tropfen: wie in den 80ern, nur lauter. Episches Liedgut ist auch vorhanden, nämlich das gemächliche Herzstück „What Will Become“, das sich bei guten zehn Minuten einpendelt. Glamrock-Haarpracht, Kutte, Spandexhosen, der Traum der Traditionalisten. Wer allerdings von der jüngeren Generation eher auf die zeitgemäßere, eher in schlichtem Schwarz gekleidete Variante einer heissen Metalnixe steht, dürfte auch fündig werden. EROTTICA setzen nämlich auch leichte Deathnoten, ob nun durch immer mal wieder eingestreute leichte Hormonschübe oder einem Testosteronbrocken wie dem leider viel zu kurzen „Pain Is God“. Wandlungsfähig zeigt sich ebenfalls Vocalist David Gabrielsson, der neben rauhem Eunuchengesang auch ein ordentliches Deathkrächzen zum Besten gibt und des Öfteren gar den Schwarzwurzelfürsten mimt. Für jeden Geschmack also etwas dabei und so bleibt es jedem selbst überlassen, sich zu entscheiden zwischen sexy oder nicht.
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