Eternal Gray - Your Gods, My Enemies

Review

“Ja, war doch klar! War doch klar, dass du piepst! Wie kannst du auch mit nem Killernietenarmband in die Fluggastkontrolle gehen! So schaffen wir die Boarding Time ja nicht mehr rechtzeitig! Du Penner, wir verpassen den Death-Metal-Flieger!“

Tja, der Death-Metal-Flieger hebt dann eben einfach so ab. Ohne den Typen mit dem Armband… nachdem die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hat, ist sie schon über DECAPITATED geflogen, hat den Passagieren einen famosen Blick in deren technisch-komplexes Songwriting ermöglicht, obwohl auf dem Weg zur Destination auch ein paar Luftlöcher nicht verschwiegen werden dürfen. Kann eintönig sein, wenn’s immer an den gleichen Stellen ruckelt und die Kiste zu vorhersehbar bockt.

Aber nach Erreichen der Reiseflughöhe bekommt der Flieger Rückenwind von GOJIRA, auch wenn’s nicht ganz so erhaben bläst wie das Lüftchen, das den Franzosen sonst zu einer solchen Erhabenheit verhilft. Aber für einen zweiten Flug, sprich das erste Mal nach dem Jungfernflug, macht sich der Flieger ganz prächtig und bietet mit den beiden Stewardessen an den Klampfen stets druckvolles Riffing. Auch wenn letztere die Passagiere eingangs mit der Sicherheitsbelehrung in Form repetitiver Songstrukturen genervt haben, reißen spätestens die Erfrischungen der Saftschubsen alles raus. Man erfrischt mit guter Produktion, kräftigem Gegrowle und einem bunten Strauß an Melodien. In der Business Class geht ohnehin die Post ab, als der Purser die ob der Kompromisslosigkeit des jetzt Vollschub fliegenden Kapitäns beeindruckten Fluggäste darauf hinweist, dass OBSCURA und gleich im Anschluss MESHUGGAH überflogen werden.

So holt der Flieger die Verspätung, die durch allzu langes Tanken mit BENIGHTED-Eskapaden, welche dem Flieger nicht so gut bekommen, locker wieder auf; es ist eben ein moderner Death-Metal-Flieger, aus dem man alles, was das entsprechende Genre hergibt, auch herausholen kann.

Huch! Man kann DIVINE EMPIRE auf der rechten Seite sehen! Links liegen nette Arrangements und zum Teil kuriose, aber einprägsame Einfälle, um Kehrreime einprägsamer zu machen. Die Wolkendecke ist alles andere als dicht und den Passagieren ist ein Ausblick auf spürbare Spielfreude vergönnt.

Zwar muss der Flieger noch mal in die Warteschleife, bevor er wie die vorgenannten Genre-Größen eine bevorzugte Landebahn zugewiesen bekommt, aber dafür muss er kein Kerosin ablassen und wenn es heißt “Wir hoffen, Sie bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen“ nicken nicht wenige der Fluggäste.

Und wo kommt man als heimkehrender Death-Metal-Flieger hin, wenn man über Polen, Frankreich, Deutschland, dann Schweden, wieder Frankreich und letzten Endes über Amiland fliegt? Genau! Nach Israel! Dem ETERNAL GRAY-Flieger kann man nun so gar nicht anhören, welcher Fluggesellschaft er angehört. Keine orientalischen Melodien! Manchmal kann es von Vorteil sein, Erwartungen zu enttäuschen, um sich zumindest regional abzusetzen.

Freuen wir uns auf also den nächsten Start!

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29.09.2011

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