Fallen Arise - Adeline

Review

Die griechische Symphonic Metal-Band FALLEN ARISE legt mit „Adeline“ den Nachfolger zum Debütalbum „Ethereal“ (2013) vor. Die 2009 gegründete Band veröffentlichte 2011 zunächst eine EP „Eternal“, die ein äußerst positives Medienecho einfuhr. FALLEN ARISE spielten u. a. als Support von XANDRIA in Athen. Nach einigen Besetzungswechseln um den harten Kern Gus (Keyboards) und Frangiskos (Gitarre) performt die Band seit über 2 Jahren in festem Line-Up.

Stimmungsvoll eingeleitet wird der zweite Longplayer von FALLEN ARISE mit dem „Prologue in D minor“, in dem Sänger Chris den Kern der Geschichte sprecherisch vorträgt: Es geht um ein 1863 geborenes Mädchen namens Adeline, welches unter einem Fluch leidet, an ihrem 18. Geburtstag zu sterben. „The Curse“ beginnt mit sanftem Klavierspiel, das in elektronische Beats umschwenkt, anfangs fehlt etwas der Bass, mit Einsetzen der Drums (Thanos) bekommt der Song den richtigen Schwung. Sänger Chris überzeugt mit Growls und angenehm cleanem Gesang gleichermaßen. Obwohl der Song bombastisch daherkommt und über ein schönes instrumentales Solo verfügt, ist er dynamisch an manchen Stellen etwas unausgereift. Dennoch: Großes Potenzial!

Streicher und schwere Gitarren leiten ergreifend „We’re becoming Gods“ ein, Strophe und Refrain gehören hier mehr Sängerin Spyla, deren Stimme eher der einer MAXI NIL (Ex-VISION OF ATLANTIS, JADED STAR) als einer SHARON DEN ADEL gleicht und auch definitiv nicht klassisch ausgebildet wurde. Frangiskos liefert noch ein stilsicheres Gitarren-Solo ab. „Divine Bride“ beginnt ebenfalls voller Kraft und Dynamik, dennoch wirkt das Orchester etwas blechern, arg kompakt. Sängerin Spylas Stimme ist hier in der Strophe nur schwer zu ertragen, das bedarf noch mehr Entwicklung. Im Gegensatz dazu rockt Sänger Chris sie im Chorus gegen die Wand. Auch hier ein wunderschöner orchestraler Zwischenpart – NIGHTWISH-Fans wird’s freuen. So muss Symphonic Metal klingen!

„Silent Weeping“ kommt mit wesentlich ausgewogenerer Orchester-Gitarren-Mischung in bedrohlicher Stimmung daher, dazu passen Chris‘ Growls. Sängerin Spylas Stimme bildet im Refrain einen seltsamen Gegensatz dazu – Geschmackssache. Das typische „The-Beauty-and-the-Beast“-Motiv wird hier jedenfalls nicht umgesetzt, dazu ist Spylas Stimme zu kräftig. Immerhin hat der Song ordentlich Tempo, erinnert an EPICA. Ebenso der folgende Song „The heart oft he damned“. Auch hier fügen sich die weiblichen Vocals eher schwer in das bestehende Arrangement ein.

„My Last Breath“ ist ein äußerst gelungener Kracher, der mit unglaublich eingängiger Melodie von der ersten Note an überzeugt. Wären da nicht Spylas stimmliche Unsicherheiten, die einfach nicht zu überhören sind. Im energiegeladenen Chorus gleicht sich das allerdings aus. Zu „White Chrystal Angel“ wurde im Vorfeld bereits ein Musikvideo gedreht: Ein ebenfalls dynamischer Song mit ohrwurmigem Chorus, nur muss man die weibliche Stimmfarbe mögen. Sehr viel aggressiver und auf den Punkt sind dafür die männlichen Growls.

Die Glocken läuten: „Funeral“. Chris und Spyla realisieren in Hörspiel-ähnlichem Charakter das unsagbare Leid von Adelines Eltern. Adelines Mutter gab ihr einst eine Spieluhr, die schon ihre Mutter ihr schenkte, um besser einzuschlafen: Die „Music Box“, bei deren Klang sich Adelines Mutter nun voller Trauer und Sehnsucht an ihre Tochter erinnert.

„As Far The Memory Remains“ begeistert mit zauberhafter Klavierbegleitung. Spylas Stimme betört hier mit sanfter Fragilität in der Strophe und kraftvollem Sitz im Refrain – nur EVANESCENCE können das besser. Dazu noch ein tragisches Gitarrensolo – gelungen. Definitiv ein Anspiel-Tip! „Oceans Of Time“ besticht ebenfalls mit bittersüßer Pianomelodie und dem tragischen cleanen Gesang von Chris. Ein unglaublich schönes, melancholisches, instrumentales Ende… Im „Epilogue“ präsentiert Sängerin Spyla noch einmal, dass sie doch über höhere Töne verfügt – und das gar nicht mal so schlecht.

Schwierig, schwierig. FALLEN ARISE haben mit „Adeline“ ein düsteres Märchen erzählt, das Konzeptalbum besticht durch die kreative Geschichte, die den orchestralen Songs zugrunde liegt. Zweifelsohne muss man Sängerin Spylas etwas dunklere, kräftige Stimme mögen, die leider nicht frei von Schwächen ist. Sowohl melodiös als auch dynamisch bieten die sechs Griechen recht stilsicheren Symphonic Metal, der allerdings teilweise an etwas unausgereiften Arrangements krankt. Hier gibt es definitiv noch Pozenzial!

 

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18.10.2015

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