Fisthammer - Devour All You See

Review

Ich puzzle nicht wirklich gerne, nein überhaupt nicht gerne. Die Geduld, mikroskopisch klein wirkende Fragmente in mühsamer Zeitaufwendung aneinander zu quetschen, kann ich beim besten Willen nicht mit Spaß an der Sache aufbringen. Demnach sollten mich, musikalisch betrachtet, herzlose Frickelattacken, die sich lediglich auf die reine Substanz reduzieren, auch nicht ansprechen. Richtig! Tun sie auch nicht. Zum Glück verhält es sich mit FISTHAMMER anders, wobei das konturbetont daherkommende Artwork eher eine atmosphärisch sehr dichte Dimension erwarten lässt. Auch das ist nicht korrekt, denn der noch immer recht frisch zusammen gewürfelte Vierer aus Philadelphia agiert erfrischend straight und dabei dennoch technisch versiert, manchmal bis ins kleinste Detail.

“Devour All You See“ ist das erste Album der im Jahr 2008 gegründeten Band und enthält in der Tat Technical Death Metal, allerdings auf erstaunlich gut verdaulichem Niveau. Voraussetzung dafür sind selbstredend die absolut beachtlichen Fähigkeiten der Musiker, im Wesentlichen der beiden Gitarristen Kevin Welch und Max Svalgard, die zum Einen immer wieder mit monströsen Leads aufwarten, aber gleichermaßen mit achterbahnartigen Intermezzi und wahnwitzigen Soli auflockern. Instrumental synthetisieren die Amerikaner fast schon die wortwörtliche Dynamik und erinnern in thrashigeren Phasen oftmals an Truppen wie REVOCATION. Gleitet es wieder mehr in Richtung Todesmetall, dann schimmern Ansätze aus DECAPITATED und Konsorten durch.

Als die Scheibe mit dem Opener “Razorwaves“ beginnt, bahnt sich ein metallisches Ungetüm an, die Riffs sägen, das Schlagwerk donnert präzise und steril klingend in die Lücken – was soll hier noch schiefgehen? Schließlich passt auch das Songwriting, denn auch der energetisch wiederkehrende Refrain schlägt wie Schneisen eines Tornados in die Landschaft. Allerdings gelingt es FISTHAMMER über die gesamte Spielzeit nicht, dieses kompositorische Level zu halten. Obgleich sich “Devour All You See“ durchgehend, mit übrigens klarster Produktion, in die Magengrube einarbeitet, fehlt es in vielen Passagen doch an Ecken und Kanten, die das Debütwerk der US-Amerikaner auf eine außergewöhnlich starke Ebene heben könnten. Stets blitzten nicht Lichtblicke, sondern, von der Intensität her, regelrechte Blitzgewitter durch, dennoch tauchen diese noch etwas zu vereinzelt auf, wie zum Beispiel in den Songs “Kull The Conqueror“ oder “Bullet Rape“. Abschließend handelt es sich bei dieser Platte nichtsdestoweniger um massives, anspruchsvolles Death-Metal-Werk, das ich ohne Bedenken weiterempfehlen kann.

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05.04.2012

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