Fortíð - Narkissos

Review

Soundcheck Oktober 23# 4

Huch? Was hat was hat die griechische Mythengestalt des Narziss denn neuerdings mit germanischer Folklore zu tun? Nach wie vor nicht viel, dennoch verärgern FORTÍƉ auf ihrem siebten Album “Narkissos” nicht durch einen thematischen oder gar stilistischen Wandel. Die isländischen Pagan-Black-Metaller haben den Archetypen des Selbstverliebten in einen vorchristlich-nordischen Kontext gebracht und bleiben sich in jeder Hinsicht treu. Sie werden allerdings von Album zu Album auch immer besser.

Mythen-Crossover mit FORTÍƉ

Musikalisch bleiben FORTÍƉ bei dem von ihnen perfektionierten Stil, Pagan Metal mit starken Black-Metal-Wurzeln zu spielen und folkige Parts selten und subtil einzubauen. Im titelgebenden Opener erinnern die Gitarren mal ganz kurz an Tech Death, während “Rottin Arfur” tatsächlich mal eine etwas beschwingtere Melodie einsetzt, die – Entwarnung! – nichts mit der Humppa-Hölle gemein hat. Gemeinsam mit den immer wieder auftretenden, gefühlvollen und durchdachten Lead-Gitarren sind das schöne Details, die das ansonsten angenehm homogene “Narkissos” im richtigen Maße auflockern.

Generell ist die richtige Balance ein Merkmal eines guten Albums, das FORTÍƉ vorbildlich verinnerlicht haben. Raserei gleicht majestätisches Mid-Tempo aus. Eine durchaus druckvolle Produktion konterkariert die oldschooligen Neunziger-Synths, die “Narkissos” immer wieder die entsprechende Atmosphäre verleihen. “Illt Skjal Med Illu Gjalda” kann beispielsweise auch ohne viel Schnickschnack als ‘cineastisch’ bezeichnet werden. Dabei beeindruckt generell die Schnörkellosigkeit, mit der FORTÍƉ ihre Kompositionen zum Ziel führen und mit der sie glaubhaft die mitunter kargen Lebensumstände vorchristlich-nordischer Zivilisationen evozieren.

Authentisch – Originell – “Narkissos”

Die Songs, die mal progressiv-angehaucht (“Narkissos”, “Drottnari”, “Verfurinn Sem Eg Spinn”), mal traditionell (“Thusund Þthanninga Smidur”, “Tímanns Or”, “Rottin Arfur”) daherkommen, tragen natürlich am meisten dazu bei, dass “Narkissos” eine insgesamt vorzügliche Platte geworden ist. FORTÍƉ agieren mittlerweile locker auf dem Level von ENSLAVED und bringen ein Niveau in das Pagan/Viking-Genre, das nicht alltäglich ist. Kann blind gekauft werden.

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08.10.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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2 Kommentare zu Fortíð - Narkissos

  1. nili68 sagt:

    Die derzeitigen politischen Parallelem, beabsichtigt oder nicht, sind im Video nicht zu übersehen. Darum soll es aber nicht gehen. Die Musik kann auch für sich alleine stehen. Gefällt mir echt gut, wie alles was ich bisher von denen gehört habe. Bliebe nur die Frage, warum ich da noch kein Album von habe, was man ja aber ändern kann. Daumen hoch!

  2. nili68 sagt:

    ParalleleN natürlich.