Fraise - Hellicornia

Review

Im Garten des Heavy Metal gibt es dermaßen viele Bands, dass es sehr schwer ist unter den zahlreichen kleinen, neuen Pflänzchen, eine neue Spezies mit frischen Ideen zu finden und nicht nur faule Ableger von großen „Mutterpflanzen“ wie z.B. des großen Iron Maiden- Zierbaumes. Selbstverständlich gibt es auch hübsche Mischformen, die mit den „geerbten“ Anlagen ihre Musik machen, jedoch wegen ihrer innovativen Struktur nicht nur einen überflüssigen Klon darstellen. Hört man sich das Debut-Album HELLICORNIA der Schweden-Formation FRAISE an, steht man vor einem Problem der Zuordnung zu einer der oben genannten Gruppen. Die Biographie der Band spricht zwar davon, dass aus der Musik renommierter Kappellen, wie Hammerfall oder Accept, etwas „Eigenes“ entstehen sollte, doch wenn man genau hinhört, gibt es auf diesem Album nichts, das nicht aus der Feder eines Oscar Dronjak oder gar eines Steve Harris hätte stammen können. Sieht man jedoch von der mangelnden Eigenständigkeit des Stils einmal ab, zeigt sich das Songmaterial auf HELLICORNIA doch als durchaus überzeugend und vor allem hervorragend umgesetzt. Das konsequente(überraschend harte) Drumming und die netten (oft doppelläufigen) Power Metal-Riffs sind dermaßen präzise miteinander verknüpft, dass es oftmals ein wahrer Genuss ist, den abwechslungsreichen Klängen dieser Scheibe zu lauschen. Was den Gesang(der Mann dahinter nennt sich Jesper Max) betrifft, gibt es Positives als auch Negatives anzumerken: Zum einen erfreut es mich sehr, dass man hier keiner – ich nenne es mal – „Ultraschall-Folter“ unterzogen wird, wie es doch im Power Metal oft der (Hammer-)Fall ist. Andererseits gibt seine im mittleren Höhenbereich angesiedelte Stimme für mich nicht besonders viel her, da irgendwie zu wenig Druck dahinter steckt. Ob das FRAISE-Pflänzchen nun im Endeffekt weiter wachsen wird oder in absehbarer Zeit nach für nach vertrocknet, hängt ganz allein davon ab, ob man sich mehr auf einen eigenen Stil einrichten wird oder weiterhin den großen Maiden-Baum „anzapfen“ wird. Letzteres wäre doch recht schade, ist das nötige Handwerkszeug für eine große Power Metal-Band ohne jeden Zweifel vorhanden.

22.03.2004

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