Frozen Shadows - Hantises

Review

Kanada schlägt zurück! Das letzte Album der Black Metaler FROZEN SHADOWS sollte unbedingt Beachtung finden, denn es ist ein wahrliches Freudenfest für jeden Jünger dunkler Klänge. Vornehmlich im ICE-Tempo verbreiten die Burschen aus Montreal ihre unheilvolle Botschaft und verringern nur zum kurzzeitigen Durchatmen den Druck in ihrer Musik.

Geboten wird solides Material, dass zwar nicht gerade vor Erhabenheit glänzt, wie zum Beispiel das Frühwerk „Dans Les Bras Des Immortels“, aber trotzdem in sich stimmig ist. Die Gitarren erwirken, mit ihrem um Akzente bemühten Stil, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, was auch dem guten Sound zuzuschreiben ist, der es für den Hörer möglich macht, sämtliche Feinheiten klar herauszufiltern. Das Schlagzeug unterstützt einerseits die Riffs und Melodien der Gitarren, besticht aber auch immer wieder durch gelungene, verdammt saubere Breaks und geile Hochgeschwindigkeitseinlagen. Mit vielen Fills, gezieltem Einsatz der Cymbals und wohlbedachten Breaks über die Toms erreicht auch der Dreschflegel ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit. Kleine Keyboardeinlagen werden dazu benutzt, ein Liedkonstrukt zu stützen, wobei der Einsatz des Tasteninstruments an dieser Stelle nicht abschrecken soll, denn dieses kommt tatsächlich nur minimal zur Geltung.

FROZEN SHADOWS spielen also nicht einfach nur schnellen Black Metal, sondern bieten auch etwas zum Zuhören. Wer hier nun allerdings technisches Gefummel erwartet, den muss ich leider enttäuschen. „Hantises“ besticht eher durch kluge Arrangements, die den Songs das nötige Maß an Feeling verleihen, aber auch das Interesse an der Musik selbst wecken und nicht durch verkopfte Effekthascherei den Konsumenten blenden.

Der gemein kreischende Sänger erledigt dann den Rest, damit die acht Songs auf „Hantises“ ihren Zweck erfüllen und zünden. Düster aber nicht kohlrabenschwarz erstreckt sich hier ein Album, das man sicherlich häufiger hören muss, bevor es seine volle Pracht entfaltet. Ich jedenfalls brauchte einige Anläufe, um die Lieder richtig zu entdecken.

Mit Spielfreude und einer Menge Druck arbeiten sich FROZEN SHADOWS ans Ziel und erschaffen ein rundes und stimmiges Album. Zwar kann nicht die Rede von einem unumgänglichen Machtwerk sein, denn dazu müssten sie erstmal ihren Erstling toppen, was zugegeben ein sehr schweren Unterfangen ist, und trotzdem ist „Hantises“ ein würdiger Nachfolger geworden.

So langsam könnten die Burschen übrigens mal wieder ein Album nachlegen, denn wenn man bedenkt, dass „Hantises“ 2004 veröffentlicht wurde und davor „Dans Les Bras Des Immortels“ im Jahre 1998, wird es mal wieder Zeit.

19.07.2007

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