Halo Of Gunfire - Conjuring The Damned

Review

HALO OF GUNFIRE haben etwas von dem schwarzen Schaf im Stall von Unique Leader Records, nicht weil sie qualitativ besonders vom Rest abfallen, sondern weil sie stilistisch nicht hundertprozentig in die Brutal-Death-Metal-Garde passen. Die junge Truppe agiert deutlich moderner und siedelt sich irgendwo zwischen drückendem Death Metal und Deathcore an. Für letzteres Genre wirkt das Debütalbum der Amis allerdings ziemlich roh, wo man doch weiß gewaschene Überproduktionen aus dieser Richtung gewohnt ist. “Conjuring The Damned“ ist dahingehend eine frisch daherkommende Transformation von deftigem Death Metal in ein modernes Gewand.

Als Vergleich würde ich neuere JOB FOR A COWBOY heranziehen, die seit ihrer “Doom“-EP ebenfalls ein wenig vom typischen Deathcore abgewandert sind, und sich seitdem eher einem technisch anspruchsvollen Mix aus ebendiesem und modernem Death Metal verschrieben haben. Ähnlich sieht es bei dieser jungen Gruppe aus Kalifornien aus, die im Wesentlichen sperrigen Gegenwartstodesmetall praktizieren, indem man sich als Hörer zunächst einmal zurechtfinden muss. Die Arrangements sind nicht immer besonders transparent, sodass man sich teilweise wirklich unsicher ist, wie man diesen Happen eigentlich verspeisen soll.

Dass der Fünfer dem Deathcore allerdings alles andere als abgeneigt ist, vermitteln einige nur allzu charakteristische Passagen, die HALO OF GUNFIRE immer mal wieder einarbeiten. Seien es wuchtige Breakdowns oder auch das zarte Stimmchen von Sänger Logan Bennett, das deutliche Parallelen zum WHITECHAPEL-Fronter Phil Bozeman aufweist. Ankreiden kann man den Amis leider dasselbe wie auch der oben angesprochenen Kapelle aus Arizona – die verschiedenen zerhackstückelten Songfragmente entbehren viel zu oft jeglichem Zusammenhang, sodass kein wirklich homogenes Gesamtwerk dabei herausspringt. Stattdessen hat sich der Hörer stets mit der Sperrigkeit dieser Platte zu plagen und muss sich die Perlen somit aus einem Fragmenthaufen heraussuchen.