Hammers of Misfortune - Dead Revolution

Review

Fünf Jahre nach dem letzten Studiowerk des kalifornischen Progressive-Metal-Sextetts HAMMERS OF MISFORTUNE veröffentlicht die Band dieser Tage ihr sechstes Studioalbum unter diesem Namen. „Dead Revolution“ kommt in futuristisch-düsterer Graphic-Novel-Optik und erinnert an die frühen MEGADETH-Artworks. Inhaltlich ist der Thrash hier allerdings wieder einmal nur eine von vielen Komponenten. Seit für die anfänglich unter dem Namen UNHOLY CADAVER firmierenden HAMMERS OF MISFORTUNE um die Jahrtausendwende der Aufstieg begann, steht die Band für einen durchaus ungewöhnlichen Sound zwischen einer Vielzahl traditioneller Rock- und Metal-Stile. Zwischen Doom Metal, Thrash, NWoBHM, aber auch JETHRO-TULL-Folk und DEEP-PURPLE-Orgeln funktioniert das Rezept aber auch 2016 mit „Dead Revolution“ hervorragend und sollte weitaus größere Zielgruppen als die klassischen Traditionalisten ansprechen.

HAMMERS OF MISFORTUNE: detailverliebt und progressiv, aber nicht verkopft

Dabei hat man bei keinem der sieben Songs das Gefühl, dass die Progressivität zu irgendeinem Zeitpunkt zum Selbstzweck verkommt. Der Opener „The Velvet Inquisition“ beispielsweise nimmt auf seiner siebeneinhalb Minuten langen Reise eine Vielzahl kleiner Abzweigungen – vom KVELERTAK-Intro-Riff über den thrashigen Vers und MUSE-ähnliche Gesangsparts, ausufernde Soli und zurück zum Ausgangsriff – ohne sich dabei aber zu weit vom Kern des Songs zu entfernen und zu verlieren. Der Titeltrack erinnert danach vor allem durch den exzessiven Einsatz der Hammond-Orgel nicht selten an DEEP PURPLE und unterhält vor allem mit mitreißenden Gesangsmelodien. Dabei kommen HAMMERS OF MISFORTUNE hier bei einer Spielzeit von knapp fünf Minuten auch etwas schneller zum Punkt.

Dass sie auch im Midtempo unterhalten können, beweisen HAMMERS OF MISFORTUNE mit „Sea of Heroes“, das zwangsläufig den Namen GHOST in Erinnerung ruft. Bei „The Precipice“ gerät der gebotene Okkult-Rock stellenweise etwas langatmig – kurz auf den ersten kleinen Durchhänger folgt aber mit „Here Comes The Sky“ eine erhabene Halbballade mit viel Potential, Slide-Gitarre, Klavier und Bläsern (!).  Mit „Flying Alone“ gibt es gegen Ende von „Dead Revolution“ noch etwas klassische NWoBHM-Kost, bevor „Days of ’49“ „Dead Revolution“ im Stile einer irischen Trinkerballade mit metallischer Verstärkung und Überlänge beendet.

Ein Progressive-Metal-Highlight traditioneller Ausrichtung

Mit „Dead Revolution“ liefern HAMMERS OF MISFORTUNE ein unglaublich facettenreiches Werk progressiven Metals ab, auf dem sich enorm viele Details entdecken lassen, das aber einen angenehm unverkopften Ansatz verfolgt. Die sehr organische Produktion entpuppt sich zudem als die perfekte Präsentationsform für das Gebotene. Ein Progressive-Metal-Highlight traditioneller Ausrichtung, das sich als Alternative zu den Extrem-Technikern des Genres behaupten kann.

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15.07.2016

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