Hammers of Misfortune - The Locust Years

Review

Pünktlich zum zehnjährigen Bandbestehen der Progressive Rocker HAMMERS OF MISFORTUNE unterschrieb die Kombo aus San Francisco Anfang dieses Jahr einen Deal mit Metal Blade Records. Dort wird nun die komplette Diskographie der Amerikaner, bestehend aus den vier Alben “The Bastard”, das längst vergriffen ist, “The August Engine”, “The Locust Years” und dem Doppel-Album “Fields / Church Of Broken Glass”, neu aufgelegt.

“The Locust Years” ist das dritte Full Length-Album von HAMMERS OF MISFORTUNE und erschien 2006. Angesiedelt sind die acht Kompositionen auf dieser Scheibe wechselnd im progressiven und klassischen Rock und wagen dabei unzählige Ausblicke über den Tellerrand, besonders Folk-Einflüsse und Heavy/Power Metal-Anleihen blitzen häufig auf. Die Stücke selbst variieren sowohl in sich als auch untereinander sehr stark, das Arrangement der einzelnen Parts lässt den Hörer dabei nicht selten sogar den Begriff “Rockoper” denken. Schnelle, filigrane Passagen folgen auf ruhige, auch mal akustische Zwischenstücke, die Stimmung wechselt häufig, sodass man schnell das Gefühl bekommt, das Album erzähle eine spannende Geschichte voller wechselnder Emotionen, die alle auf den Hörer überspringen und ihn mit fiebern lassen, was als nächstes passiert. Der variable, ebenso emotionsgeladene Gesang wird geschickt auf die drei Stimmen von Jamie Myers, Mike Scalzi und Sigrid Sheie aufgeteilt, deren gekonnter Einsatz im Zusammenspiel mit der Musik den Charakter einer “Rockoper” noch verstärkt. Ein weiteres wichtiges und wiedererkennbares Stilmittel in der Musik von HAMMERS OF MISFORTUNE auf diesem Album ist das Einstreuen von Melodien und Soli, gespielt auf der Hammond-Orgel.

Die Frage, die sich mir jetzt noch stellt, ist allerdings die nach dem Sinn dieser Veröffentlichung. Musikalisch gibt es an “The Locust Years” nichts auszusetzen, doch in genau derselben Form ist das Album bereits vor vier Jahren erschienen und noch immer erhältlich. Ein Re-Release mag ein guter Einstand bei einem neuen Label sein, wenn das Original vergriffen ist, doch im vorliegenden Fall erscheint mir die Veröffentlichung schlichtweg überflüssig. Außerdem wartet die Neuauflage mit keinerlei Bonus-Material auf, das den Kauf interessant machen könnte. Keine Bonus-Tracks, keine Liner-Notes, das Material ist nicht einmal neu gemixt oder gemastert, wie es bei anderen Re-Releases oft groß angepriesen wird (wie es hier aber sowieso sinnlos wäre aufgrund dessen, dass das Original eben gerade erst vor vier Jahren erschien). Lediglich eine neue, wenn auch zugegebenermaßen schicke Verpackung im Digipak gibt es. Die rechtfertigt den Kauf einer Neuauflage allerdings wirklich nicht, wenn man das Original noch erwerben kann.

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12.08.2010

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