Heart Of A Coward - Deliverance

Review

Galerie mit 15 Bildern: Heart Of A Coward auf dem Summer Breeze Open Air 2016

Der große Vorteil, den HEART OF COWARD seit jeher besitzen, ist, dass sich das Progressive in der Vorsilbe ihrer Genre-Zugehörigkeit sich hauptsächlich auf die Komplexität der Songs auswirkt. Heißt im Klartext: Trotz anspruchsvollem Songwriting knallt „Deliverance“ überraschend leicht verdaulich. Dafür ist keine große Weiterentwicklung nötig, die Mixtur aus Djent und Metalcore hat schon auf „Severance“ gut funktioniert.

Entsprechend wuchtig legen die Briten los. „Hollow“ und „Miscreation“ lassen keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht. MESHUGGAH-Riffing, eine immer wieder in die Höhe schnellende Leadgitarre und der eine oder andere saftige Breakdown. Dazu gesellen sich bedrohliche Melodien und ein hervorragend aufgelegter Jamie Graham (ex-SYLOSIS), dessen Shouts, Gebrüll und Klargesang eindeutig zu den Stärken von HEART OF COWARD gehören.

Besonders deutlich wird das z.B. im hochemotionalen „Anti-Life“, in dem Grahams Gesang in Kombination mit dem unheilvollen Grundtenor des Songs für einen atmosphärischen Höhepunkt sorgt. Den Glanzpunkt von „Deliverance“ stellt aber „Mouth Of Madness“ dar. HEART OF COWARD sorgen hier für einen dramatischen Spannungspunkt, der in einem ergreifenden Refrain mündet. Stimmungsvoll, verzweifelt, überwältigend – vielleicht das Glanzstück ihrer Karriere.

Auch, weil es so überraschend kommt. Danach gibt es wieder bekannte Kost, wuchtig, wütend und äußert saftig produziert. Bis mit „Skeletal II – Arise“ noch ein erstaunlich ruhiger Abschluss, inklusive Piano-Gesang-Intermezzo, folgt – voller Pathos und doch irgendwie gelungen, auch weil sich gegen Ende wieder Gitarre und Schlagzeug ins dramatische Geschehen mischen.

Bei HEART OF A COWARD darf gerne über Eigenständigkeit diskutiert werden, was für den Genuss von „Deliverance“ aber sekundär interessant ist. Spannender ist nämlich, dass das dritte Album der Briten auch für Djent-Verächter seinen Reiz hat. Starkes Album, das seine Hits besitzt und gekonnt Elemente aus allen möglichen modernen Metalspielarten vermengt – wohlgemerkt ohne dabei den Hörer unnötig zu fordern. Cool!

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17.10.2015

Chefredakteur

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