Indecent Behavior - Sick
Jannik Kleemann
INDECENT BEHAVIOR haben uns vor zweieinhalb Jahren mit „Therapy In Melody“ überraschend gut in unsere (Pre-)Teeniejahre zurückversetzt. Der Pop-Punk der Gruppe muss sich nicht vor Größen wie SUM 41, BLINK-182, THE OFFSPRING oder den Landsmännern der DONOTS verstecken. Können sie das Kunststück wiederholen? „Sick“ erscheint zwar zu spät, um noch Sommersoundtrack des Jahres zu werden, doch wir nehmen die letzten musikalischen Sonnenstrahlen gerne mit in die dunkle Jahreszeit.
INDECENT BEHAVIOR versprühen unbeschwerte Sommergefühle
In knapp zwei Minuten bringen INDECENT BEHAVIOR mit „Grown Up“ alles auf den Punkt, wofür die frühen 2000er standen: Sommer, Sonne, Unbeschwertheit. Die Band kokettiert mit den Riffs einer Generation, die längst zu erwachsen geworden ist, und scheut sich nicht vor Referenzen – man vergleiche das Intro-Riff des Titeltracks mit „Sk8er Boi“ von AVRIL LAVIGNE.
Dennoch kopieren die Saarbrückener nicht ihre Vorbilder, sondern besinnen sich auf ein Genre, das heute sträflich unterrepräsentiert ist. Sänger Henrik Bergmann kann problemlos mit den großen Frontern mithalten, und die Songs haben genug Power, um permanent zum Tanzen und Springen zu animieren. Zwischendurch gibt es mit „I Fell In Love Every Weekend“ die obligatorische Halbballade, die Gelegenheit zum Knutschen mit dem Schwarm bietet.
Mit seiner knackigen Laufzeit ist „Sick“ vorbei, bevor man sich daran sattgehört hat. Die Platte passt perfekt auf jede 2000er-Rock-Party und sorgt für verdutzte Gesichter, wenn man verrät, dass sie aus dem Jahr 2025 stammt.
„Sick“ ist ein Nostalgietrip mit frischem Twist
Schön, dass INDECENT BEHAVIOR ihren Pop-Punk-Weg weitergehen und farbenfroh und fröhlich bleiben. „Sick“ ist der Soundtrack einer Generation, die keine 20 mehr ist, und passt ideal in die Pausen eines „American Pie“-Filmmarathons – selbstverständlich nur die Filme mit der Originalbesetzung.
Kommentare
Sag Deine Meinung!