Ioannis Anastassakis - Orbital Attempt

Review

Eigentlich ist es ja sehr streitbar, ob eine Wertung von 8/10, die ja einer unbedingten Kaufempfehlung nahe kommt, bei einer Instrumentalplatte überhaupt Sinn macht. Denn zweifellos machen die Nachteile dieser Metalsparte selbst bei gutem Material immer noch vielen Hörern zurecht zu schaffen. So wie die dank der unaufhörlichen Soli schwer nachzuvollziehenden Spannungsfäden oder dem völligen Ausbleiben jedweder Botschaft (- wobei es aber auch sehr fraglich ist, ob Lieder mit Text zwangsweise eine Aussage haben). Dem Turbogriechen IOANNIS ANASTASSAKIS scheint das aber reichlich egal zu sein: Sein neues Album „Orbital Attempt“ übertrifft den Vorgänger „Suspension Of Disbelief“ nochmal um Längen.

Aufatmen können auch gleich diejenigen, die anhand einer Spielzeit von 74 Minuten erstmal entsetzt nach Aspirin gesucht haben. Zwar dauert die CD tatsächlich so lange, aber die letzten zwei Tracks und zehn Minuten sind unsinniger gitarristen-typischer Boni verschuldet, wie Backing Tracks oder einer Solocollage. Übrig bleibt also ne gute Stunde Nettospieldauer in der konsequent jeglicher Gesang fehlt und der kurzhaarige Grieche ingesamt neun Gitarren spielt, davon ganze drei Siebensaiter.
Stilistisch haben wir es etwas mehr mit den 80ern zu tun, als man es noch vom letzten Album gewohnt war. Schon der Opener „The Promised Land“ greift zwar fett in die Powerchordkiste, arbeitet aber genauso viel mit glamartigen Harmonien und legt äußersten Wert auf Eingängigkeit. Wer also frickelige Soli sucht, muss um „Orbital Attempt“ vielleicht sogar einen Umweg machen, da selbst improsivierte Passagen oder der spektakulär betitelte „The Greek Guitar Power Jam“ noch recht gedrosselt und nachvollziehbar gehalten sind. Sehr cool ist auch der letzte richtige Song „Abort Horizon“, der mit dem wohl metallischsten Riff der Platte aufwarten kann und dementsprechend ordentlich schiebt. Als abwechslungsreiche Kontrapunkte gibt es obendrein zwei live eingespielte Flamenco-Gitarren-Nummern, die tatsächlich den Horizont des Albums angenehm erweitern und wohl zu den virtuosen Höhepunkten zählen.

So ist „Orbital Attempt“ nicht nur ein Gitarristending, sondern kann tatsächlich auch von Laien angehört werden. Die Mischung aus glamrockigen Geriffe, eingängiger Melodien und den wirklich gelungenen Flamenconummern macht über eine Spielzeit von ner guten Stunde jede Menge Spaß. Neugierig, wie die Musik des Griechen mit Sängerunterstützung klänge, wird man bei all dem aber schon.

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16.06.2009

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