Israthoum - Black Scenery Avatar

Dreht es sich um Black Metal, so gebe ich ganz offen zu, dass ich den meisten Neuerungen, die Bands in dieses Genre einbringen, mehr als skeptisch gegenüber stehe. Gerade in seinem melodischen Subgenre wird diese Musik gern durch moderne Technoeinflüsse oder ähnlich anstrengende Spielereien vergewaltigt und somit seiner Grundhärte beraubt. Darum kann ich eine Band wie ISRATHOUM nur begrüßen, da sie sich zwar auch der eher getrageneren Variante des Schwarz Metalls widmen, dies aber in der Tradition der mittleren 90er tun.

Eigentlich auch gar nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Band sich bereits 1992 gegründet hat und in ihr einige Mitglieder von LIAR OF GOLGOTHA musiziert haben. Eben erwähnte Landsmänner haben auch “Black Scenery Avatar“ beeinflusst, zumindest erinnert mich der schnelle Black Metal gemixt mit rollenden Midtempopassagen und sphärischen Keyboardteppichen sehr an die mittlerweile aufgelösten Holländer. Was den Fünfer aber sympathisch macht ist, dass sie nicht ganz so stark auf die Tasten, dafür aber umso mehr auf die Gitarren setzen. Unter den Deckmantel des Black Metal mischen sich so im Verlauf des Albums immer wieder thrashige und traditionelle Riffs, die dafür Sorge tragen, dass die Musik nicht allzu sehr verweichlicht. Im gesanglichen Bereich setzen die Herren allerdings eher auf raues, fast heiseres Schreien, was mir persönlich nicht ganz so zusagt, da ich kräftiges Kreischen als passender bei dieser Spielart empfinden.

Nichtsdestotrotz ist hier vorliegendes Debüt aus dem Jahre 2004 ein gutes Album geworden, was mich als Fan alter LIAR OF GOLGOTHA und auch DARKWOODS MY BETROTHED sehr anspricht. Freunde melodischen und dennoch aggressiven Black Metals können hier auf jeden Fall zugreifen!