JADE nennt sich ein Projekt von Musikern aus Deutschland und Spanien, deren Identität allerdings im Dunklen bleibt. Ans Licht gebracht hingegen hat diese internationale Zusammenarbeit nun eine EP namens „Smoking Mirror“, die im Prinzip identisch mit dem 2018er Demo ist.
Und die startet mit „Jade Emperor“ eine richtige kleine Messe, die dann in feinen alten (Doom) Death übergeht. JADE sind auf ihrem Debüt sehr atmosphärisch unterwegs und setzen dabei gerne auch mal auf dissonante Töne. Und immer wieder ertönt dieser beschwörende predigende Klargesang. Das hat absolut eine eigene schräge Note und erinnert dezent an MAYHEM-Fronter Attila oder Jiri Valter von ROOT.
JADE sind recht schräg und eigenwillig unterwegs
Allerdings trübt der etwas dünne Drumsound leider das Hörerlebnis, da hätte man sehr gerne den einen oder anderen Taler mehr investieren dürfen. Doch das bleibt eigentlich der einzige deutliche Kritikpunkt an einer ansonsten richtig feinen Leistung. Top-Niveau haben JADE zwar nocht nicht, präsentieren trotzdem einige richtig feine Ideen.
Das zeigt sich auch beim folgenden „Dead Stone Mask“, wo feiner altbackener Doom Death versehen mit einer Prise YOB eine herrlich düstere Bedrohung kreiert. Und das um einiges flottere „Blossom“ wirkt etwas wie uralte MY DYING BRIDE im Geschwindigkeitsrausch und psychedellisch untermalt. Das abschließende Titelstück erinnert nach einem schrägen Einstieg sogar ganz leicht an THERION oder AMORPHIS in ihren Anfangstagen.
Gelungenes Debüt, macht Lust auf mehr
Aber trotz aller zaghaften Vergleiche sind JADE eigentlich schon recht eigenständig unterwegs, dass muss man ihnen definitiv lassen. Gerade der beschwörende Klargesang hat immer wieder etwas Rituelles an sich und hebt die Band aus der breiten Masse hervor. Das ist zwar definitiv keine Mucke für jedermann und jeden Tag, aber in bestimmten Stimmungslagen ganz sicher richtig effektiv.
„Smoking Mirror“ ist also eher eine Scheibe, in die sich sicher längst nicht jeder direkt verliebt, die man aber absolut erobern kann, wenn man denn dazu gewillt ist. Diese EP macht auf jeden Fall Lust auf mehr, denn JADE fesseln einen definitiv mit ihrer eigenwilligen Atmosphäre.
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