Johann Wolfgang Pozoj - Birth Of Pozoj

Review

Irgendwann greift jedes Label mal ins Klo. Davor sind offenbar auch Aural Music bzw. Code666 nicht gefeit – auch wenn „Griff ins Klo“ wahrscheinlich etwas übertrieben ist, wenn es um die Beschreibeung des Label-Debuts von JOHANN WOLFGANG POZOJ geht.

Wie der etwas seltsame Name (wenn’s eine Goethe-Anspielung sein soll, dann doch bitte mit „von“!) des kroatischen Fünfers schon vermuten lässt, hat es der geneigte Hörer mit seltsamer, gar avantgardistischer Musik zu tun. Das setzt sich auch in der Länge der beiden Songs fort, die meine Geduld mit knapp 34 und knapp 21 Minuten auf eine ganz schön harte Probe stellen.

So kommt „Bellum Omnium Contra Omnes“ („Der Krieg aller gegen alle“) nämlich überhaupt nicht in die Gänge und bewegt sich noch jenseits der Fünfzehn-Minuten-Marke in konsequent gemäßigter Gangart – böse Zungen würden bereits hier von Langeweile sprechen. Dabei geht der Song recht viel versprechend los, mit atmosphärischen Motiven clean gespielter Gitarren, geflüstertem Text (von dem ich nichts verstehe) und akzentuiertem Schlagzeug. Ab und zu gesellen sich einige verzerrte Gitarren dazu – das war’s dann aber leider auch schon. Wenn das Avantgarde Black Metal sein soll… ich weiß ja nicht.

Song zwei, „Queen Emeraldas“, geht zwar insgesamt etwas flotter zu Werke, die erwarteten, nein, erhofften Ausbrüche bleiben aber auch hier aus. Der Fünfer macht seine Sache aus technischer Sicht zwar gut, auch die Arrangements stimmen, aber in Dramaturgie brauchen die Herren noch ein bisschen Nachhilfe.

Naja, vielleicht fehlt mir auch der Blick auf das Gesamtkunstwerk – „Birth Of Pozoj“ ist nämlich der Auftakt einer Trilogie, die mit „Escape Of Pozoj“ und „Return Of Pozoj“ ihre Fortsetzungen finden soll. Wer sich (oder mich) übrigens fragt, wer eigentlich dieser „Pozoj“ ist, dem kann ich wahrscheinlich auch nicht weiterhelfen. Alles, was ich finden konnte, war das russische Wort „позой„, das die phonetische Entsprechung ist und so viel wie „Körperhaltung“ bedeutet. Kein Wunder also, dass „Birth of Pozoj“ so unglaublich langatmig klingt – wenn sich die Körperhaltung gerade erst ausbildet…

Aber wer weiß, vielleicht finden JOHANN WOLFGANG POZOJ auf den Folgewerken endlich den Weg, ihren atmosphärisch durchaus dichten und vielversprechenden Ansatz mit ein wenig Dynamik aufzupeppen!? Vielleicht ist JOHANN WOLFGANG POZOJ aber ein ähnlicher Rohrkrepierer wie VOID OF SILENCE, die ich auch schon seit ihren Anfangstagen bei Code666 stinklangweilig fand…

08.05.2011

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1 Kommentar zu Johann Wolfgang Pozoj - Birth Of Pozoj

  1. Mirela sagt:

    Greetings!
    The band’s name is Johann Wolfgang Pozoj, indeed with the double -N- as you suggested in your review, so if you wouldn’t mind correcting that.
    If you are interested in the story behind the name of the band, you can find it here: http://www.metalunderground.com/interviews/details.cfm?newsid=53296

    Cheers.
    Mirela

    8/10